Phimose
Definition:
Mißverhältnis zwischen Größe der Glans penis und der dehnbaren Weite der Vorhautöffnung, die Vorhaut kann nicht über die Glans zurückgezogen werden.
Formen:
Angeborene Phimose, hypertrophisch oder atrophisch.
Bis zum 3. Lebensjahr ist eine enge Vorhaut physiologisch.
Bei rezidivierenden Balanoposthitiden und bei erheblichen Mikionsbeschwerden durch Obstruktion (Ballonierung der Vorhaut beim Wasserlassen) liegt eine behandlungsbedürftige Phimose vor.
Über die Häufigkeit sind die Angaben sehr widersprüchlich. Bei strenger Definition ist sie selten.
Abzugrenzen von einer Phimose ist die Vorhautverklebung. Es handelt sich dabei ebenfalls um einen physiologischen Zustand. Die spontane Lösung erfolgt durch das Wachstum, durch Erektionen und durch die allgemeine Körperhygiene. Eine medizinische Indikation zur Lösung der Vorhautverklebung besteht bei infizierten Smegmaretentionszysten.
Erworbene Phimose
a) Narbige Phimose durch rezidivierende Entzündungen oder durch gewaltsame Manipulationen mit Einrissen, Blutungen, entzündlicher und narbiger Abheilung.
b) Lichen sclerosus et atrophicus der Vorhaut.
Therapie:
Beseitigung der Vorhautverengung durch operative Erweiterung oder Entfernung der engen Vorhaut.
Zeitpunkt: Ab dem 3. Lebensjahr.
Ausnahmen: Extreme Verengung mit Miktionsschwierigkeiten, rezidivierende Entzündungen, vernarbte Vorhautöffnung, Lichen sclerosus et atrophicus.
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