Viele Nahrungsmittel, die in unserer westlichen Zivilisation auf den Markt kommen, sind in gewisser Weise »entfremdet«, das bedeutet, man kann ihren Ursprung, das, was sie früher einmal waren, nur erraten. Das gilt in Holland vor allem für die vielen Snackbars, in denen Frikadellen, aber auch sogenannte »Frikandellen« und »Kroketten« verkauft werden. Zu nennen sei hier insbesondere die FastFood-Kette FEBO, bei der man sich seine Mahlzeit gegen Münzeinwurf aus einem Wandautomaten ziehen kann.
Vla gehört auch zu dieser Art von Nahrungsmitteln, die sozusagen »entfremdet« sind: dass es sich um ein Milchprodukt handelt, davon künden schon die Kühe und Windmühlen, die auf den meisten Packungen zu sehen sind. Ansonsten schmeckt Vla allerdings dermassen künstlich, dass man sich fragen muss, ob die für ihn verwendete Milch jemals die Bekanntschaft einer echten Erdbeere, Kakaobohne oder Vanilleschote gemacht hat.
Übrigens: ein etwas nachlässig gekleideter junger Mann, der mit einer Vla-Tüte in der Hand die Strasse entlanggeht, wird in den meisten Fällen für einen Junkie gehalten werden. Da diese wegen ihrer ungesunden Lebensweise über schlechtere Zähne verfügen als der Durchschnittsmensch, ernähren sie sich hauptsächlich von dem zähflüssigen, sättigenden Milchprodukt. An einer besonderen Geschmacksrichtung kann man einen Junkie allerdings nicht erkennen.
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