Nach jahrelangen Vermehrungs- und Auswilderungsversuchen ist es der Raubtieraufzuchtstation Poppenhausen im Nationalpark Hochrhön jüngst gelungen, in der Umgebung der Wasserkuppe drei Verbalpärchen wiederanzusiedeln, von denen zwei in diesem Frühjahr je einen Satz kleine süße Prädikaten bekommen haben.
Die letzten wildlebenden Verbale Deutschlands waren im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert zum Schweigen gebracht worden, erlegt wegen ihrer wertvollen Zahnhaare. Auch hatte man sie damals im Verdacht, die ihrer grünen Eier wegen bei den Rhönern sehr geschätzte Spinatwachtel zu reißen. Letzteres muss jedoch nach neuerem Erkenntnisstand als Aberglaube bezeichnet werden, da das undezente Verhalten eines jagenden Verbals jeden nicht völlig tauben Vogel bis in zehn Kilometern Entfernung zu sofortiger Flucht veranlasst hätte.
Überschattet wird der große Erfolg von einem sich zuspitzenden Streit mit der rings um den Nationalpark ansässigen Bauernschaft. Die Landwirte haben die Nationalparkverwaltung auf Erstattung der Kosten für ihren verbalbedingt stark gestiegenen Bedarf an Ohropax und Valium verklagt. Ein erster Schlichtungsversuch scheiterte, obwohl der zuständige Ehrenberger Rechtspfleger als Kompromiss vorgeschlagen hatte, statt der Verbale die weniger störenden Murmeltiere auszuwildern.
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