aendern
sonntagsabends
wenn alles, nur deshalb so anders wäre, weil eben andere - vorher es einmal anders gemacht haben, nicht etwa deshalb, weil das sich selbst einlassen auf diese welt, das etwas-bewirken so maßlos anstrengend - eben leben - ist, oh wie leicht wäre es dann, sich den goldenen schuß selbstmitleid i.V. zu setzen und diese welt samt ihrer herausforderungen zu vergessen. zu verlassen.
bewirken heißt, sich-einlassen-auf, sich provozieren lassen durch neues - anderes. die welt in der ich lebe zu verändern, bevor ich anderen meine welt als einzig wahre aufzuzwingen versuche. mich ändern, bevor ich verändere. zuerst ein rad, eine achse, ein riemen im getriebe zu werden und dann versuchen es zu bewegen. bewegung existiert eben nicht nur aus sich heraus-aus, aus-sich-herausgehen, sondern mindestens ebenso aus in-sich-hineingehen.
doch mich verändern heißt im in-mich-hineingehen eben nicht (!) einen teil meiner aufzugeben, sondern eben immer wieder finden zu können, woher und warum ich kam und wohin ich wollte. und dann, wenn ich an meiner stelle im 'getriebe', die ICH mir suchte, nichts ändern kann, wieder zurückzukehren zu mir, mich dieser stelle zu entziehen um womöglich andernorts neues - anderes zu bewegen - zu bewirken.
so eben immer nicht an einem 'ort' im leben rasten, sondern rastlos die herausforderung nicht 'ein leben' sondern 'mein leben', leben zu wollen nicht nur anzunehmen - eben auch rechtzeitig andere leben zu erkennen und diese nicht zu leben.
jraaadus
140791
im nachhinein ulli und barbara (babsi) gewidmet, dies einfach nicht einsehen und aufgeben wolln (BRAVO!) und elli, die bei all dem nicht nur mitmacht, sondern auch noch die kraft hat, das bein zu hebn um andere anzupinkeln und in den arsch zu treten.
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