Ich kenne eine tolle Geschichte, die bei Zuhörern immer Ekel und manchmal Unglauben hervorruft. Das mit dem Unglauben kann ich gut verstehen, weil das so eine Geschichte ist, die anfängt mit »ein Freund von einem Freund von mir...«.
Im vorliegenden Fall ist es sogar noch ein bißchen schlimmer, aber weil ich die tatsächlichen Verhältnisse nicht verzerren möchte, gebe ich es so wieder, wie ich es gehört habe. Also:
Ein Freund von mir hat einen Freund, der wiederum eine Schwester hat. Diese Schwester ist nun mit ihrem Freund auf ein Open-Air-Festival gefahren (puh). Dieses Mädchen und ihr Freund gehören nun zu der Sorte von Festivalbesuchern, die auf einem Musikfestival nicht alle Ketten der Zivilisation von sich werfen und zu stinkbesoffenen Müllbergkotzern mutieren, nein, sie putzen sich sogar die Zähne auf so einem Festival.
Sie kommen dann jedenfalls gleich am ersten Abend in ihr Zelt zurück und stellen fest: Ach du Schreck, hier hat ja jemand alles durchgewühlt. Die beiden kontrollieren alles und stellen fest, daß nichts fehlt, nur mit dem Fotoapparat hat wohl jemand ein paar Bilder gemacht. Hm, was da wohl drauf sein wird, denken sie sich.
Die Beiden verbringen dann halt das Wochenende mit Musik, Tanz, Sonne und Zähneputzen, fahren dann nach Hause und lassen natürlich auch den Film entwickeln.
Und was ist drauf? Zwei Typen, die sich gegenseitig die Zahnbürsten der beiden in den Arsch stecken.
Jetzt fragt man sich bei so einer Geschichte natürlich: ist das nicht alles in den Bereich »Urbane Legenden« zu schieben? So ähnlich wie diese berühmte Pizza-Wichser-Geschichte zum Beispiel, die ich selbst auch mal geglaubt habe. Liegt ja auch nahe: die Konstellation ein Pärchen, kranke Typen, und dann auch dieser doofe Anfang:»Ein Freund von mir hat einen Freund, der...«.
Ich möchte aber versichern, daß ich diese Geschichte so vernommen habe und daß ich sie auch für glaubwürdig halte. Auf jeden Fall ist sie lustig.
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