Aufschreibesysteme: typographischer interaktionsfreier Reflexionsraum?
»Aktuell schein es eindeutig so zu sein, daß Gedrucktes aus dem Zentrum der kulturellen Diskursorganisation rückt. Der mythologisierende Ausdruck einer ,neuen Einbildungskraft` steht vor dem Hintergrund der Annahme, daß der alphanumerische Code konkurrenziert und womöglich verdrängt wird. .[..] Der Buchdruck, die neuzeitliche Rationalität, die Aufklärung und das wahrnehmungstheoretische Konzept moderner Wissenschaft hängen eng zusammen. (siehe Elisabeth Eisenstein: Die Druckerpresse. Kulturrevolutionen im frühen modernen Europa, Wien 1997) Die Wissenschaft, ,selbst ein Kind der typographischen Informationsgewinnung und -verarbeitung` (Michael Giesecke), tendiert zur Legitimation ihres eigenen Apparates. Die Philosophie als ein Spezialfall der modernern Wissenschaft kommentiert, interpretiert und verwaltet Texte, sie bedeutet Arbeit am interaktionsfreien Reflexionsraum und thematisiert deshalb ihre Medien so gut wie nie, noch ist Kommunikation für sie ein wirkliches Thema.«
(Frank Hartmann: Medienphilosophie, Wien 2000, 25)
HI
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