„Ihr haltet wahrscheinlich nicht viel von Ansprachen... Aber ich bitte euch, mir jetzt einfach ein bisschen zuzuhören, denn ich will euch etwas sagen. Etwas, was mir nicht ganz leicht fällt und was mir trotzdem ganz wichtig ist...
Also... Ihr wisst alle von meiner Verbindung zu diesem Verbrecher... Und ihr wisst alle von der Aufgabe, die ich übernommen habe, seit er wieder zurück ist. Ich weiß nicht, ob ihr wisst... oder ob ihr euch vorstellen könnt, was das bedeutet. Kennt ihr Gedanken an den Tod? Für mich gehört der Gedanke an den Tod... an meinen Tod... zu jedem Tag, den ich erlebe. Zu jedem einzelnen Tag. Denn ich weiß, in der Sekunde, in der dieser Kerl begreift, dass er betrogen wird, bin ich tot.
Warum erzähle ich euch das...? Die Aufgabe, die ich habe, kostet mich unendlich viel: Meine Tarnung aufrecht erhalten - Ausreden finden, wenn er Dinge verlangt, die ich nicht tun kann - ertragen, was er Schreckliches tut. Ich war und bin oft am Ende meiner Kräfte. Und oft habe ich gedacht, was macht es schon... was kümmert es dich eigentlich... tot oder lebendig, wer fragt schon danach... es war mir oft genug egal, ob ich lebe oder sterbe....
Das hat sich geändert. Die letzten Wochen mit euch... In meinem ganzen Leben... in all den Jahren... war ich noch keinen Moment so glücklich wie in den letzten Wochen. Ich habe geglaubt, das gäbe es für mich nicht. Ihr habt mir Vertrauen entgegen gebracht, ihr habt mit mir gelacht und geweint, ihr habt mir meine Fehler nicht vorgerechnet. Noch nie habe ich so viel Nähe und Wärme gespürt... noch nie so viel... Liebe...
Jetzt will ich leben. Und... selbst wenn ich morgen sterben würde, es wäre nicht so schlimm. Ich weiß jetzt, wofür ich gelebt habe. Ich weiß, dass es einen Sinn gehabt hat. Das ist euer Verdienst. Ich will, dass ihr das wisst. Meine Aufgabe bleibt... und sie bleibt gefährlich, lebensgefährlich. Wenn ich wirklich gehen muss, will ich, dass ihr wisst, wie glücklich ihr mich gemacht habt. Ich danke euch...“
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