von 1985 und entsprach 1 19% der Weltproduktion von 1999 in Höhe von 30,4 Billionen Dollar. Sein Anteil am Finanzvermögen der Gesamtwirtschaft ist in den großen Industrieländem stark gestiegen (vgl. Schaubild 12), noch stärker sein Anteil am Geldvermögen des Finanzsektors (vgl. Schaubild 13). In den USA verwalteten 1999 professionelle institutionelle Anleger bereits ein Viertel des nationalen Geldvermögens und mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens des Finanzsektors. In Italien hat sich der Anteil des von den institutionellen Investoren kontrollierten Vermögens im Finanzsektor in den 90er Jahren mehr als verdreifacht und ist mit einem Wert von rund 40% in die Spitzengruppe vorgestoßen. Auch in Spanien fand eine Verdoppelung statt. Zu den Schlusslichtem gehörte Deutschland, wo sich Ende des vorigen Jahrzehnts gut ein Zehntel des nationalen Geldvermögens und gut ein Fünftel des Vermögens im Finanzsektor in der Hand der institutionellen Anleger befand.
Die rasante Entwicklung ist in erheblichem Maße darauf zurückzuführen, dass die privaten Haushalte einen steigenden Teil ihrer Ersparnisse weder auf Bankkonten noch in Aktien oder Anleihen halten, sondem bei den institutionellen Anlegem »investieren«. In Großbritannien liegt dieseranteil schon bei über der Hälfte, in den USA nur wenig darunter, in Japan bei einem Viertel, und in Frankreich, Deutschland und Spanien bei einem knappen Drittel (vgl. OECD 2001: 35).
Die institutionellen Anleger lösen die »Disintermediation« auf dem Finanzsektor durch eine neue »Re-Intermediation« ab. An die Stelle der Banken als zentrale Vermittlungs- und Schaltzentrale zwischen sparenden Privatpersonen und investierenden Unternehmen tritt die Vermittlung über die institutionellen Anleger oder professionellen Portfoliomanager. Hiermit sind weitgehende Veränderungen in der Struktur und der Funktionsweise der Finanzmärkte verbunden. »Das Wachstum des professionellen Portfoliomanagements ist ein Schlüsselelement der strukturellen Änderungen an den Finanzmärkten. Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf viele Bereiche der Finanzlandschaft: auf den Umsatz, den Wertpapierabsatz, die internationalen Kapitalströme, die Stabilität der Märkte, die Organisationsmerkmale der Branche sowie die Führungsstrukturen und die Abläufe in den Unternehmen« (Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) 1998: 93f.). Dieses Wachstum wird auch in Zukunft weitergehen, denn die »Faktoren, die ihrer Entwicklung zugrunde liegen, sind keineswegs nur vorübergehender Natur und beginnen vielfach gerade erst zu wirken.« (BIZ 1998: 107).
Bei der regionalen Verteilung der institutionellen Anleger gibt es eine große Konzentration: US-amerikanische Fondsmanager verwalteten über die Hälfte (54%) der Gesamtmittel, es folgten mit großem Abstand Japan (14%), Großbritannien (9%), Frankreich mit 5%, Deutschland mit 4%, Italien mit 3% und die Niederlande mit 2% (vgl. Schaubild 14). Neun Zehntel des gesamten institutionell angelegten Vermögens wird also von Unternehmen aus sechs Ländern gesteuert.
88
Schaubild 12: Anteil der institutionellen Anleger am Geldv
der Gesarntwirtschaft, 1992 und 1999
30
25
20 15 -
< 10 -
5 - -
0
USA Schweden Italien Frankreich
8 , 992 20,3 16,8 5,3 9,8
a 1999 24,1 20,9 19 17,5 16,6 14,2
Quelle: OECD 2001
Schaubild 13: Anteil der institutionellen Anleger am Geldv
des finanziellen Sektors, 1985,1992 und 1999
60 - - - --- -
50
40
30
20 -
10.
0 Grogb itan-
USA Schweden Niederlande Italien Kanada nie ' n Frankreich Sp
985 43,8 17,5 26,7 11,4
@992 49 31,9 31,9 12,7 30 28,4 21,1 1
11 1999 54,7 43,4 39,5 38,8_ 32,7 29,6
GLielleni IMF International Capital Markets, Developments, Prospects an
Washington, November 1997, OECD 2001
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