>Info zum Stichwort textmaschine | >diskutieren | >Permalink 
tootsie schrieb am 5.2. 2008 um 23:12:55 Uhr über

textmaschine

Der Übersetzer von Robes-dan-Mar lag in der Dunkelheit. Irgendwo plätscherte Wasser, und ein rauher Lappen kühlte seine Stirn. Das Fieber war hoch. In seiner Lunge rasselte Blut, und von Zeit zu Zeit spieh er schwarze Klumpen aus. Jeder Muskel in seinem Körper war verkrampft vom Zittern, bemüht, die Temperatur noch ein wenig zu erhöhen.

Stimmen um ihn. Leise Stimmen. Drängend. Wasser tröpfelte auf seine ausgedörrte Zunge, die sich wie wie ein Stück Pökelfleisch in seinem Mund klebte. Das Fieber war hoch. Hinter den geschlossenen Lidern seiner Augen tanzten die Glyphen, die die Textmaschine sang. Die Stadt der Übersetzer war untergegangen und mit ihr das Wissen der Bibliotheken. Die Zitatelle brannte, die Speicherkristalle schmolzen - verzehrt von einem Feuer, das so anders war als jenes, das in ihm selbst glühte, und doch hatten beide den gleichen Effekt. Die Gilde von Robes-dan-Mar war das Rückgrat der Zivilisation: die Übersetzer machten das Wissen der verstreuten Kulturen verfügbar und sorgten für den Strom aus Informationen, der zwischen den Kolonien des Reiches zirkulierte.

Dort, in der inneren Wüste rief die Textmaschine nach ihm; er hörte ihren Gesang in seinen Träumen. Wenn er sie erreichte, würde alles gut. Dann hätte er Zugriff auf Proxnet und Farnet. Dann WÄRE er Proxnet und Farnet. Dann würden die Daten wieder fließen. Dann könnte die Textmaschine wieder denken. Sie googelt, aber ihrer KI felht die organische Komponente. Er würde diese organische Komponente stellen. Solange er konnte.




   User-Bewertung: /
Tolle englische Texte gibts im englischen Blaster

Dein Name:
Deine Assoziationen zu »textmaschine«:
Hier nichts eingeben, sonst wird der Text nicht gespeichert:
Hier das stehen lassen, sonst wird der Text nicht gespeichert:
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »textmaschine« | Hilfe | Startseite 
0.0049 (0.0013, 0.0023) sek. –– 849943218