Obwohl Pulp Fiction vielleicht in manchem nicht der typische Hollywoodfilm war, hat mich dessen anbiederisches Freakkabinett doch ausgesprochen unberührt gelassen. Wie soll ich sagen? Ich hatte nicht das Gefühl, daß da mein Fall verhandelt wird, und die paar eingebauten Schocker für die Collegegirls in der Loge haben mein Interesse an dieser gegenwartsverhafteten Nummernrevue auch nicht merklich gehoben. Ich kam mir vor wie als Teenager in Kentucky Fried Chicken, über den ich schon deshalb nicht lachen konnte, weil die unsympathischsten meiner Altersgenossen schon jeden Gag ankündigten, oder sich so lauthals amüsierten, daß auch der fernste Kinobesucher begreift, daß sie das Checker–Diplom hatten. Da schaue ich mir lieber Lanzmanns Shoah über fast 10 Stunden an, als mich jetzt auch noch in irgendeine abstruse zwiegeteilte Martial–Arts–Schmonzette dieses Stuckrad-Barre des Autorenfilms zu begeben.
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