Es gebricht mir seit einiger Zeit ein wenig an Begeisterungsfähigkeit, von kurzen erotischen Sensationen einmal abgesehen. Doch waren mir schon immer Menschen suspekt, die sich jenseits des Scheitelpunkts ihres Daseins rückhaltlos für eine neue Idee, Leitfigur oder ähnliches entflammen konnten, da es zu meinen Überzeugungen gehört, daß die Welt mit fortschreitender Kenntnisnahme derselben nicht unbedingt sympathischer wird und eine präsenile Euphorie meistens nur ein verzögertes Nachglimmen einer unausgelebten Jugend oder, schlimmer noch, ein mit beginnender Reifung unverzeihliches Streben nach Leitbildern darstellt, das früher oder später in den Armen von Rattenfängern oder Volkshochschuldozenten enden wird.
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