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mcnep schrieb am 19.5. 2004 um 10:28:12 Uhr über

stramm

Der 1915 als Kriegsfreiwilliger gestorbene August Stramm zählt zu den eigenwilligsten Stimmen des frühen Expressionismus. In seinen Stakkatogedichten mit ihrer oftmals hart an der Grenze zur unfreiwilligen Komik gelagerten Wortund Satzneuschöpfungen ('schamzerpört'; 'ich bär mich selber') nimmt er Elemente des späteren Dadaismus vorweg, jedoch ohne dessen (selbst)ironische Abmilderungen. In Stramms Gedichten durchzucken Karbidstroboskope eine Menschheitsnacht, in der hinter jeder Ecke Raserei und fratzenziehender Empfindungstaumel hervorlugen, Ensor'schen Masken im Kokainrausch gleich. Für mich ist er immer ein wenig ein Postinspektor im Waffenrock geblieben, der seine Pistolenkugeln einzeln abstempelte, bevor er sie in das Magazin seiner endzeitlichen Lyrik gab.


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