ich bin schon immer gerne stehengeblieben. Ich liebe dieses Wort. Man hat mich natürlich aufgefordert weiterzugehen, aber für einen kleinen Moment wenigstens habe ich nicht gehorcht, habe mit dem stehen bleiben, etwas länger als üblich und wohlangesehen ist, wenn man wo läuft, dann bleibt man nicht mitten drin stehen, guckt wohlmöglich noch sich um, das macht einen sofort verdächtig, was will der hier ausspionieren, dabei waren das meine einzigsten Momente die alleine mir gehörten, wo ich für fünf oder zehn Sekunden ungehorsam war, das war auch ganz dringend norwendig, denn nur in diesen Sekunden nahm ich überhaupt etwas wahr, meine Umwelt, wo ich gerade mich befand, die menschen, in diesen wenigen Sekunden kannst du ein solch großes Bild erkennen der ein Moment ist und dir ist klar, einer nach dem anderen dieser Momente reiht sich in einer Art von langer ewigkeit an und aneiandern, immer wieder und immer anders nur in kleinen winzigkeiten und wo ist da der moment wo die schwelle zum krieg, wo ist er, das hat noch niemand präzise erarbeitet wohl auch weil er vielen auch hützt und hilft und ihre ganze moral über die angeblich unschuldigen Toten, ist nichts und nichts und nichts wert, sie haben hunderttausend medizinische tote zu erwarten ach machen wir etwas mehr krieg in der peripherie, das lenkt ab und außerdem wollten wir die gegend eh neu strukturieren.
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