Die Auffassung, sparen würde darin bestehen, weniger auszugeben, als man einnimmt, ist heute noch eine in der Bevölkerung weit verbreitete Aufassung. Sie war auch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts die herrschende Meinung in der Volkswirtschaftslehre, die jedoch heute als überholt gelten muß. Volkswirtschaftlich gesehen wird bereits gespart, wenn man zwar immer noch mehr ausgibt, als man einnimmt, aber weniger, als in der vorangegangenen Abrechnungsperiode. Nach progressiveren Ansichten wird bereits dann gespart, wenn man zwar mehr ausgibt, als man einnimmt, aber das Defizit sich nicht erhöht hat. Die extreme Auffassung, wonach es schon sparen sei, wenn der prozentuale Anstieg der Ausgaben unterhalb der Inflationsrate bleibe, findet jedoch bislang nur in den Ländern des Mittelmeerraumes einige Befürworter.
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