wenn ich an seneca denke, fällt mir der von nero befohlene selbst mord ein, das öffnen der adern überalldort, wo die venen unter der haut liegen, ich denke also an ströme blutes »als das bild meines lebens«.
er untersucht die affekte, - zorn, raserei, liebe, furcht, sehnsucht ebenso wie in den naturales quaestiones themen wie gewässer, gewitter, winde, erdbeben und weiß auch diesen bezüge zu ethischen fragen abzugewinnen. schwierig ist es mit diesen moralpredigern, unbequem, unabhängigkeit von den äußerlichkeiten des schicksals anzustreben, aber »welch herrlicher preis erwartet uns, wenn wie die fesseln unserer berufstätigkeit und der hatnäckigsten fehler sprengen! keine begierde, keine furcht wird uns dann bedrängen... uns erwarten seelenfreude und losgelöst von all dem irrwahn die uneingeschränkte freiheit. worin sie besteht? keine furcht zu haben vor menschen und göttern, nichts schimpfliches oder maßloses zu begehren, vollkommene gewalt über sich selbst zu besitzen. unschätzbares gut ist es, sein eigener herr zu werden.«
in den himmel springen, das kann man auch aus einem düsteren winkel.
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