Schwul

So eine Idee von mir, nennen wir es kühn: Hypothese:

Man(n) könnte versucht sein zu sagen, daß die sexuelle Karriere des Mannes wohl häufig schwul beginnt: nichts wäre natürlicher, als sich mit dem erwachenden Trieb an seinesgleichen zu halten, zumal in solcher Lebensphase bereits die ersten Mauern zwischen den Geschlechtern errichtet worden sind. Anders wäre es möglicherweise dann, wenn im Rahmen kindlicher Sexualität bereits eine Verbindung zum anderen Geschlecht aufgebaut worden ist, die gegen die gesellschaftlich-kulturellen Abwehrmaßnahmen resistent ist. Ich nehme jedoch an, daß es sich hierbei um Ausnahmefälle handeln dürfte.
Diese Mauern werden erst ab einem späteren Zeitpunkt überwindbar, wenn sich der junge Mann bereits in gewissem Grade von jenen gesellschaftlich-kulturellen Determinanten emanzipieren kann - andererseits entsteht ein gesellschaftlich-kultureller Druck »vom eigenen Geschlecht weg«.

Die weibliche Entwicklung könnte mutatis mutandis ähnlich verlaufen mit dem wesentlichen Unterschied vielleicht, daß sich die junge Frau normalerweise zeitlebens keinem solchen Druck »weg vom eigenen Geschlecht« ausgesetzt sieht, wie der junge Mann.

Schwulen und Lesben in monosexueller Hinsicht dürften dann als in ihrer sexuellen Entwicklung auf kindlichem Niveau stehen geblieben angesprochen werden.