Mit diesen Ereignissen schien das Schicksal die schweren Schläge gegen den Baron beendigt zu haben. Der nun schon bejahrte Herr lebte fortan Jahr aus, Jahr ein auf gelegentlichen Reisen oder auf seinen Besitzungen in Ruhe und Frieden, mit Glanz und einem seinem fürstlichen Vermögen entsprechenden Aufwand, als großer Edelmann. Von dem Fanatismus, wie wir es wohl heißen dürfen, der ihn in der letzten Zeit seiner Amtsthätigkeit beherrscht und ihn auch während der ersten Jahre seiner Zurückgezogenheit noch entstellt hatte, war nichts mehr übrig geblieben. Die alte Milde, Liebenswürdigkeit und Rücksicht machte ihn seinen Bekannten von Neuem theuer, und wenn er sich, was freilich selten geschah, zu einem Urtheil über die hier und dort herrschenden öffentlichen Zustände, über die Zeichen der Zeit, mit einem Wort über Politik bewegen ließ, so durfte man ein einsichtiges, billiges, und verhältnißmäßig freisinniges erwarten. Zu dem Hofe war sein Verhältniß allmählich wieder ein freundliches geworden. Er selbst war in der Residenz zwar nur ein paarmal wieder gesehen worden, dagegen empfing er von Zeit zu Zeit einen Besuch des Fürsten oder der fürstlichen Familie auf seinem nicht weit von der Stadt belegenen gewöhnlichen Wohnsitz. Zu einem Wiedereintritt in die Geschäfte, oder auch nur zur Annahme einer diplomatischen Mission war er jedoch nicht zu bewegen gewesen.
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