Das Rhizom beispielsweise ist - wie der Schwarm- eine philosophische Idee, keine Pflanze: ein Hyperorganismus. [...]
Die Wahl fiel auf den Schwarm, jedoch nicht, um das Leben der Datendrohnen in einer postdarwinistischen Elektrowelt zu karikieren. Der Schwarm steht lediglich für ein plausible äußere Form, die unmittelbar klar macht, wie die sozialen Bewegungen und ihr künftiges Leben, ihre Möglichkeiten im Umgang mit den neuen Medien funktionieren werden: weiter außerhalb der verlogenen affirmativen Ästhetik einer kollektiven Intelligenz des ,Netzes’, das mit Hilfe unklar verschlungener, abflußähnlich gurgelnder, alltäglich sich selbst fortspülender Neologismen den albernen Versuch unternimmt, den Zusammenschluß von einem Telefonkabel und einem Bildschirm zur zweiten Natur zu erklären."
(Olaf Arndt, Stefanie Peter, Dagmar Wünnenberg (Hg.): Hyperorganismen. Essays, Fotos, Sounds der Ausstellung »Wissen«, Internationalismus Verlag, Hannover 2000, incl. mixed Media CD-ROM)
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