Schon komisch, was manche zu diesem Wort assoziieren - als sei es ein Wettbewerb um die eleganteste, knackichste Beschimpfung männlicher Geilheit, dessen jweiliger Zwischenstand sich an den Bewertungspunkten ablesen lässt. Ein »schwanzgesteuerter« Mensch - der meiner bescheidenen Meinung nach noch nicht mal notwendig männlich zu sein braucht - ist schlicht ein Mensch, der sich seiner Geilheit hingibt, ein im Wortsinne tiefgreifendes sexuelles Erleben zulässt. Sofern das Ganze in einer zivilisierten Art und Weise erfolgt, sollte eigentlich niemand etwas dagegen einzuwenden haben - am wenigstens diejenigen Damen, die ohnehin gerne über die mangelnde sexuelle Leistungsbereitschaft ihrer Männer nörgeln. Problematisch wird die Schwanzsteuerung eigentlich erst dann, wenn sie von der jeweiligen Person so weit Besitz ergreift, daß es zu Defiziten in anderen Lebensbereichen kommt. Gleichwohl gebe ich zu, daß es bei sehr vielen Schwanzgesteuerten (fast hätte ich: Schwanzbescheuerten geschrieben) bereits soweit gekommen ist, daß es nicht mehr sehr viele Lebensbereiche gibt, in denen soetwas wie ein Defizit noch bemerkbar wäre.
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