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schmidt schrieb am 18.5. 2014 um 19:46:33 Uhr über

schrödinger

Seitdem Schrödinger seine Punze Punze nannte war die Warhaftigkeit zwischen ihnen ausgebrochen was ihm enorm schwer fiel und ihr spass zu bereiten schien. Ich mochte nicht edgar heißen, schon seit frühester Kindheit fand ich edgar doof obwohl mir nicht in erinnerung ist einen edgar gekannt zu haben. Edgar war der Inbegriff eines schwulen Namens. Und das zu werden davor habe ich mich schon immer gefürchtet. Ich wusste, wenn man schwul ist, dann wachsen einem Brüste. Mein Bauch zeigt auf der rechten Seite eine größere Ausbeulung als auf der linken. Ich habe das schon für eine innere Verwachsung gehalten. Manchmal sehe ich das gesamte Drama sehr deutlich, dieses blutige schleimige Innere wie es sich quält seine säfte zu transportieren und wie der schüttere geist der Mundanusstrecke immer wieder Schädliches zufügt, da tobt doch ein unerbitterlicher Zweikampf im Wesen, kann man das denn nicht befrieden mit Polamidon. Oder Hitlerin. Wagner soll seine Arbeit an der Oper Wieland der Schmied ja eingestellt haben. Die Langsamkeit birgt enorme Überraschungen wenn man Musik ausübt. Das größte Hindernis ist jegliche Unmutsäußerung des Publikums bezüglich jener Langsamkeit. Man kann jene Erfahrungen nicht machen wenn Unruhe zwischen den Takten auftritt und sei sie auch noch so subtil. Nicht der Lehrer, der Schüler ist verantwortlich für den Lernerfolg, er muß zumindest sich bestens bemühen ruhig und still zuzuhören. Die Langsamkeit lässt die Zeit ruhig fließen und gibt somit Raum für unerwartete schnellere Wendungen, völlig eingebettet in den Rahmen Takt, der umso schöner, je größer, er ist. Große Mißverständnisse bei beginnenden Musikern treten vor allem deswegen auf, weil sie den Taktstrich als eine Grenze auffassen, eine Haltestelle, ein Gedankenpunkt, nein, all das ist der Taktstrich nicht. Er ist wegzudenken, es ist in Phrasen zu denken, nicht in Silben. Aber auch das gegenteilige Wunder ist der Fall, die große Ausdehnung des einen Taktes durch Wiederholung oder extremste Verlangsamung oder beidem, aus einem Takt, zwei dreien, entsteht eine ganze Phrase, die, beliebig variiert wiederholt wird, abgewandelt. Und nun sind wir an jenem Lernpunkt an dem die Weiter- die Fortentwicklung beginnt, nun versucht man auf ganz andere Töne zu springen, sie kurz zu greifen, hin und her darauf zu huschen, all das im normalen Takt, was nicht immer gelingt, aber, durch die Einbeziehung eben von Zufallstönen erschleißen sich neue vorauszuahnende und schließlich zu spielende Varianten ganz ungedachter Art, manche davon ganz scheußlich und andere durchaus schön, sogar wundervoll bisweilen.


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