ich kann nicht schlafen, weil ich an dich denken muss, nicht nur den ganzen lieben langen tag, sondern auch in der nacht, in der nacht sogar noch mehr, weil ich da allein biin und ganz ruhig und es ist dunkel... dann denken meine gedanken ganz von selbst, wie eine metallkugel, die eine schräge tischplatte herunterrollt...
ich denke ich denke und stelle mir bilder vor mit uns beiden, wie wir zusammen sind und was ich dir dann erzähle, wie ich dir alles erzähle, was in mir tief drin ist...alles, was ich nochnichtmal sandra erzählen würde, alles düstere und schreckliche und geheimnisvolle, alles schöne und heimliche, alles leise und fragile, alles große und wichtige...
und dann denke ich, was du zu mir sagst, was du fühlst, was ich für dich bin und wie du dann einfach mit mir abhaust und weggehst, nur für einen tag... und ich denke und denke und fühle...dich...
und dann schlafe ich ein und träume von dir und ich träume, du wohnst bei mir gegenüber, ich kann in deine wohnung hineinsehen und du in meine, wir sehen alles im leben des anderen und manchmal sitzen wir einfach am fenster und sehen uns an, über die straße hinweg, wir reden nicht, aber du bist immer da und siehst, was ich tue.
und dann gehe ich zur schule und da bist du wirklich, genauso, wie du bist, ich träume weiter, aber du weißt es nicht, du siehst mich nur lange an und setzt dich manchmal zu mir und zeichnest mir eine krähe.
manchmal fragst du nach einer zigarette und wir gehen auf den hof und rauchen und unterhalten uns über lauter kleine, nette dinge...und ich weiß nichts über dich, du weißt nichts über mich, aber du siehst mich oft lange an und ich denke darüber nach, was du denkst und ob du ein paar von meinen gedanken spüren kannst.
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