Thomas Schier durchmaß die im tiefsten Sommerschlaf liegende Universitätsstadt mit elastischen Schritten. Er war ein anderer, ein besser Mensch geworden: ein richtiger Mann. Er tat es, er trieb es - und wie ! Es war, als ob man ihm noch vor Beginn seines ersten Semesters sein BWL-Diplom in den Briefkasten geworfen hätte: wie wenn das ganze öde Studium, das Examen ihm erlassen worden wäre, so fühlte er sich. Er wußte jetzt, wo der Hase langlief - und zwar der richtige Hase. Nicht dieser Pipifax, den seine Kumpels und Kameraden so trieben, die Großsprücheklopfer in den Kneipen und Cafés mit ihren Freundinnen und ihren Beziehungen. Er, Thomas Schier vom Niederrhein, Erstsemester BWL hatte sie alle auf der Standspur überholt, und breitbeinig wie John Wayne schritt Thomas Schier bis in die Mitte des Marktes, fuhr mit beiden Händen gegen den Himmel, ballte die Fäuste, als ob er die Wolken vom Augusthimmel herunterziehen wollte, und schrie »Yeah !«. Obschon er seinen Schrei vorsichtig auf mittlere Lautstärke gedämpft hatte, sahen sich einige Leute nach ihm um. Er lächelte sie freundlich an. »Ich habs geschafft !« Eine ältere, rundliche Dame fragte, ob er schon sein Examen bestanden hätte. Schier grinste bis über beide Ohren und sprach aus vollem Herzen: »Jo !«
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