In schlechten Filmen wird ein Saxophon oft von noch ziemlich jungen Männern, die es zu etwas gebracht haben, oder von gepflegt flippigen Frauen gespielt, und zwar meisten in Form eines innig herausgepusteten Pop– oder Jazzriffs, daß sie abends um 10 liebeskrank an die Wände ihres Eigenheims oder Lofts schmettern. Das ist natürlich in vieler Hinsicht irrealer Blödsinn, denn erstens ist es aufgrund der Lautstärke so gut wie unmöglich, ein Saxophon anderswo als in irgendwelchen verpilzten Kellerlöchern, die mit Eierkartons ausgeschlagen sind, zu spielen, und dann läßt man sein Sax auch direkt dort, statt es als Teil der Raumausstattung jeden Abend wieder mit nach Hause zu nehmen, zum zweiten ist gerade das Jazzsaxophon ein ausgesprochen soziales Instrument, daß sich ungern mit irgendwelchen isoliert lebenden Yuppies paart, die dann auch noch prompt alle spielen können wie Candy Dulfer, was aber recht besehen auch keine große Kunst ist.
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