Sappho, (* ca. vor 600 v. Chr - + unbekannt)
In antiken Texten und auf Münzen wird sie auch Psappho genannt.
Griechische Lyrikerin, geboren wurde sie in Eresos auf der Insel Lesbos.
Ihr Vater hieß Skamandronymos, ihre Mutter war Kleis.
Sappho war Zeitgenossin des anderen berühmten Dichters von der Insel Lesbos: Alkaios.
Sie stammte aus der gleichen Adelsschicht wie Alkaios.
Deshalb mußte sie - während der Herrschaftszeit des Pittakos - in jugendlichem Alter wegen politischer Unruhen auf Lesbos nach Sizilien fliehen, wie Alkaios.
Auf Sizilien wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. eine Statue von Sappho aufgestellt.
Diese Statue raubte der berühmt berüchtigte römische Statthalter Verres im 1. Jahrhundert v. Chr.
Sappho kehrte später nach Lesbos zurück und lebte von da an in Mytilene.
Auch die Stadt Mytilene beanspruchte Geburtsstadt von Sappho zu sein.
Sappho heiratete Kerkylas und hatte eine Tochter Kleis.
Sappho hatte nach antiker Überlieferung drei Brüder.
Ihr Bruder Charaxos segelte als Kaufmann mit einer Schiffsladung Wein nach Naukratis in Ägypten.
Dort soll er sich mit der Kurtisane Doricha eingelassen haben, sie freigekauft und ihr die Freiheit geschenkt haben.
Sappho schilt ihren Bruder in einem Gedicht für sein Verhalten. Herodot , Buch 2, 135 berichtet eine Anekdote darüber.
Herodot verwechselt aber Doricha mit griechischen Kurtisane Rhodope, die wohl thrakischer Abstammung und Mitsklavin des Aisopos war.
Über das Leben Sapphos haben die Griechen vieles erfunden: Berühmt ist die wahrscheinlich durch die griechische Komödie entstandene Geschichte:
Sappho soll sich in den Jüngling Phaon verliebt haben. Der aber soll sie zurückgewiesen haben. Deshalb habe sie sich auf Leukas ( eine Insel vor der Westküste Griechenlands) von einem Felsen gestürzt.
Oder:
Die Bewerbung des Dichters Alkaios um ihre Hand.
Ihr Werk:
Ursprünglich war das Werk in neun Bücher eingeteilt.
Nur wenig ist davon erhalten geblieben.
Einiges ist uns durch die Überlieferung bei Autoren der Antike erhalten.
Anderes ist uns erhalten aus Papyrusfragmenten, die im 20. Jahrhundert entdeckt wurden.
Nachwirken:
In der Antike waren es z. B. Catull und Horaz, die auf Sappho zurückgriffen.
Catull, carmen 51 ist eine fast genaue Nachbildung eines Gedichtes der Sappho und sein Hochzeitslied carmen 62 lehnt sich stark an eines ihrer Gedichte an.
Horaz verwendet in seinen Oden häufig als Versmaß die nach ihr benannte sapphische Strophe an.
Zur griechischen Lyrik vgl. auch Alkaios und Archilochos
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