süchte finden wie im grunde genommen ganz angenehm. sie geben uns geborgenheit, ein wenig wie die tägliche routine, aber eigentlich viel mehr, weil wir ganz genau wissen, ohne sie nicht leben zu wollen / können, überlassen wir uns ganz der sucht, geben dabei uns selbst irgendwo ab und treten ein in ein anderes, fernes reich ...
... der ruhe, der kraft, der energie, des strudels, der geschwindigkeit, der farbe, des lichts, der dunkelheit, der kälte, der wärme, des wassers, der erde, der sonne, der luft, der lust, der düfte, der geschmäcker, der klänge, der worte ... je nachdem.
wie das so ist, mit den fernen aufenthaltsorten. die einen machen einen kurztrip, die anderen genießen die sonne auf dem bauch, wieder andere kommen niemals zurück.
das ist ja auch das grausame an einem entzug. man nimmt dem menschen die geliebte wahlheimat weg, er hat die höhle verloren, in der er so lange unterschlupf gefunden hat, seinen zufluchtsort, sein bett für die nacht und seinen treuen freund für die tränenreichen unterhaltungen genauso wie für die lustigen partyabende.
und plötzlich steht man alleine da, und leer, in einer umgebung, die kalt ist und fremd -- und man kann nicht zurück, kann sich nicht mehr zurückflüchten in die sucht.
... ich persönlich bin jetzt auf kalaharitee und vanillekerzen umgestiegen, jimi hendrix oder puccini in den player, ab in die badewanne und raus aus dieser welt.
für einen moment wenigstens.
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