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gerichteter Graf schrieb am 6.8. 2009 um 21:32:46 Uhr über

relativ

Achja, gut.

Mit dem Wort wird ja öfter einiges an kompletten Blödsinn verbunden.
Grundsätzlich muss daher klargesetellt werden: Entgegen dem sog. Relativismus (nicht mit der physikalischen Theorie verwechseln...) bedeutet relativität nämlich mit nichten, dass es nichts objektives gäbe.
Zunächst stellen wir fest:
Das Wort subjetiv beschreibt nur, dass das, worum es auch immer geht, relativ zum jeweiligen Subjekt ist. Punktum. Beispielsweise der Satz »Ich ging um 14 Uhr Frühstücken und habe nun mein Mittagessen noch vor mir« ist subjektiv, wegen dem »Ich«. Aber auch die Aussage »dieser Raum ist schön« ist subjektiv, weil man eingesteht, dass jemand anders anderer Meinung darüber sein kann ohne dabei zu irren.
»Objektiv« ist dagegen absolut. Nicht abhängig vom Betrachter. So sind zum Beispiel Aussagen über Eigenschaften von Gegenständen objektivDas Rohr ist so und so schwer«), derjenige, der sagt das Rohr sei n-14 kg schwer irrt, wenn das Rohr objektiv n kg schwer ist. Er muss irren, da es nur eine wahre Aussage gibt. Dies wird durchaus über eine Relativität zu unseren Maßen (Urkilo) hergestellt (geeicht), diese sind aber, einmal als Konvention akzeptiert, durchaus absolut (zumindest im Bezug auf das Subjekt, nicht zwangsläufig auf die Zeit, weil sich das Gewicht des Urkilo ändern könnte, aber das ist eine andere Sache und gehört hier nicht hin).

Wir sehen also die Gegensatzpaare:
relativ - absolut
subjetiv - objektiv

relativ: Im Bezug auf etwas. Herr U. ist 35 kg schwerer als Herr L., aber dafür 20 cm größer.
absolut: Die Farbe der Gardine ist rot (Farbeindrücke!, aufgepasst - subjektiv aber absolut (außer halt auf das Subjekt/den Farbbegriff, auf das sind sie relativ)), sie ist so und soviel kg schwer.
subjektiv: Werungen klassischerweise.
objektiv: Der Aufenhaltsort einer Person im Raum.

Relativ von der Temperatur kann Eisen flüßig sein usw.usf.

Das Impliziert keine Beliebigkeit in dem X genauso war ist wie nicht-X. Vielmehr können damit Aussagen wie »Alles ist relativ« durchaus richtig sein, sofern man »alles« nicht auf Metaebenen bezieht.
So ist »Herr G. ist größer als Frau Grelativ und objektiv wahr, weil eine nichtübereinstimmung hierin zielsicher auf einen Irrtum hinweist (wobei nicht klar sein muss, wer irrt. Ein Metermaß hilft!) *. Genauso könnten ALLE Aussagen auch relativ sein auf dem Sprecher, aber dennoch die Tatsache, dass Herr Y zur Ansicht soundso kommt ist objektiv wahr.

Damit sind diese allzu trivialen Einwände vom Tisch. Im Praktischen Leben verhält es sich oft einfach so, dass man darüber nicht weiter nachdenkt. :-D

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*: »Es ist so« impliziert »Ich meine es ist so.« (wenn ich es sage), aber nicht umgekehrt.
Allgemein: »A ist objektive Tatsache« impliziert, dass alle es subjektiv so sehen, aber nicht umgekehrt.
Der Relativist behauptet nun, es gäbe keine objektivien Tatsachen, sondern nur Subjektive, es wäre immer nötig das Subjekt, sein Weltbild usw. zu kennen. Das selbst /kann/ aber eine Relation wie »A größer als B« sein und damit sehr wohl doch objektiv. Aber auch es kann relativ sein und so eine Metaebene eröffnen, in der das wieder entweder subjektiv oder objektiv so ist.
Der Relativist wäre damit aber soetwas wie ein Idealisist der modernen Epoche.


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