War der Zug in die Reifer geglückt und das damit beladene Fahrzeug wohlbehalten und ungesehen in das Haus gebracht, so begann man sofort aus dem angenehm duftenden Vorrathe die Besen zu verfertigen. Großer Instrumentenreichtum ist nicht dazu notwendig. Scharf schneidende Schnitzer und Klopfhölzer, welche letztere den Zweck haben die Besen damit sein, rund und zierlich zu klopfen, sind die gauzen Erfordernisse. Die Reiser werden sortirt und je nach ihrer Brauchbarkeit zurechtgelegt. Einige gehen durch den ganzen Besen und bilden den Stiel, an welchem die Rinde abgeschabt wird. In den kehrenden Theil aber wird ein aus kürzeren Reisern bestehender kleinerer Besen gesteckt und das Ganze durch zu Ringen in einander gedrehte Aestchen zusammengehalten. Als man die Reifer noch nicht zu kaufen pflegte, hatten die Besen einen sehr niedrigen Preis, jetzt wird das Stück mit vier bis fünf Kreuzern verkauft. Die Besitzer der Birkenhölzer üben jetzt strengere Polizei ans, so daß das Reiwerstehlen nicht mehr so leicht ist, wie früher.
30.11.2015 Pferdschaf.
Wer es wohl zuerst veröffentlicht hat? Könnte nach dem 30 jährigen Krieg entstanden sein, als Text schon recht flott zu verbreiten war aber Werkzeug noch nicht industriell gefertigt wurde. Was sagt die Historikerin zu den fünf Kreuzern?
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