Radio

Die zehn Minuten Radio im Taxi, morgens, auf der Fahrt nach Haus': Ich ertrage sie, damit die Welt mich für den Rest der Zeit in Ruhe lässt. Und sie, die Welt, läßt es sich nicht nehmen, nutzt die Gelegenheit und schießt auf mich, nicht mit Büchern, sondern mit »Morgencrews«, deren Sprachschmand mich manchmal bis vor die Haustüre begleitet. Aber ich bitte den Fahrer nicht, den Sender zu wechseln oder gar das Radio auszuschalten. Beim Aussteigen schüttele ich mich manchmal wie ein nasser Hund. Ab und zu passiert das Wunder und mein Zustand wird bemerkt - dann ist Stille und in gold'ner Karosse schwebe ich den Armen Morpheus entgegen. (Life is an endless succession of waves, you're happy / you're sad.)