Dass heute abend ein schmutziger kleiner Junge in löchrigen übergroßen Klamotten von hinten nach vorne durch den Hörsaal gerannt und verdutzt vor dem Schweizer stehen geblieben ist, war zunächst mal irritierend für alle Anwesenden. Danach fuhr man berkungslos fort, während ich es meinerseits vorzog, den Ordner in den Rucksack zu stecken, die Jacke zu greifen und Bier im Karstadt Delicatesse zu erwerben ... überhaupt sollten vielmehr Schwerstabhängige vor den Toren der Konsumtempel nach Geld betteln als immer nur diese lächerlichen Punks der Postmoderne, bei denen man nicht so recht weiß, ob man den sechs schleppebehafteten Hunden trauen kann, die da speicheltriefend um einen herumstreifen, während einen der augenscheinlich präadoleszente Mensch anhaut: »Ey, Alta, haste Kleinjeld o'er was?« und man den Scheisstyp am liebsten gegen die gefakte Marmorwand drücken will, um zu entgegnen, dass man selber auch nur den Arsch an die Wand kriegen will, die Welt zu Grunde geht, in Indien kleinen Kindern der Arm abgehackt wird, damit sie beim Betteln mehr Kohle einbringen und nun dieses Wohlstandskind der Meinung ist, dass ... aber lassen wir das, ich schweife ab und vergesse ganz und gar, dass ich dem alten Mann heute das Laufen am Stock beigebracht habe, von wegen »erst Stock, schnell links uuund rechts, erst Stock, schnell links, dann rechts ...«
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