Werkstatt für potenzielle Literatur
OuLiPo wird 50
Von Christoph Vormweg
Eine langlebige Autorengruppe feiert ihren 50. Geburtstag. Der »Ouvroir de littérature potentielle«, die Werkstatt für potenzielle Literatur. Kurz: OuLiPo. In den letzten Jahren haben die OuLiPo-Lesungen in Paris Kultstatus erlangt.
Ein Gedicht mit 400 einsilbigen Versen will OuLiPo-Mitglied Jacques Jouet in einer Minute vortragen - wie immer mithilfe seiner legendären Eieruhr. Für den Fall des Scheiterns soll Olivier Salon einen zweiten Versuch unternehmen. Denn dem Maulwerk wird im Auditorium der Pariser Nationalbibliothek Hochleistung abverlangt.
»Die Lesungen von OuLiPo sind Kult, weil sie zum einen Gruppenlesungen sind. Das macht das Ganze sehr polyphon. Sie haben immer sechs oder sieben Autoren auf dem Podium sitzen, alle mit verschiedenen Texten. Die Texte werden eigens für diese Abende geschaffen. Nur ganz, ganz selten greift man mal ins Repertoire zurück.«
Jürgen Ritte, Professor für Germanistik an der Pariser Sorbonne, OuLiPo-Übersetzer und Herausgeber der deutschen Ausgabe des OuLiPo-Kochbuchs »Bis auf die Knochen«.
»Und, auch das ist wichtig: Es ist meistens eben doch sehr viel Witz da drin. Das Lachen ist eigentlich ein staunendes Lachen, wie man da dem Autor zusieht, wie er es schafft, aus dem selbstgebauten Labyrinth wieder raus zu kommen. Das ist eine Definition, die Perec übrigens gegeben hat von OuLiPo: Der OuLiPo-Autor, der Oulipote, der Oulipien ist eine Ratte, die versucht, aus ihrem selbst gebauten Labyrinth wieder herauszukommen. Das ist eine ideale Definition. Mit dem OuLiPo gibt es ein doppeltes Vergnügen: das Vergnügen am Spiel und - wenn ich es ein wenig anmaßend ausdrücken darf - das Vergnügen an der Intelligenz: am intelligenten, kultivierten Spiel.«
Marcel Bénabou, seit 40 Jahren »definitiv provisorischer« und »provisorisch definitiver« Sekretär der »Werkstatt für potenzielle Literatur«
»Was wir machen, ist anders. Wir bewegen uns auf der Ebene der Literatur, aber auch des Spiels. Das erzeugt einen gewissen Humor, der einem Teil des Publikums offenbar gefällt. Und wir haben ein außergewöhnlich treues Publikum, das durch die Mund-zu-Mund-Propaganda immer zahlreicher wird. Wir haben unsere Lesungen in einem Saal begonnen, der weniger als 100 Plätze hatte. Jetzt haben wir einen Saal mit mehr als 400 Plätzen. Und der ist oft voll.«
Jacques Jouet hat bei der Lesung seines 400-silbigen Minutengedichts das selbst gesteckte Ziel nicht erreicht. Denn er ist 14 Sekunden zu früh fertig geworden. Er habe ja auch, so Marcel Bénabou, die Hälfte seines Gedichts verschluckt. Das Grundprinzip der »Werkstatt für potenzielle Literatur« wird dem Publikum von Mathematikprofessor und Schriftsteller Jacques Roubaud erklärt:
»Die Treffen des OuLiPo finden einmal im Monat statt. Die Tagesordnung jeder Sitzung beinhaltet gemäß der Statuten die Rubrik 'Schöpfung'. Gemäß der Statuten ist es obligatorisch, dass im Verlauf des Treffens ein neuer Formzwang vorgestellt wird. Wenn kein neuer Formzwang vorgeschlagen wird, ist die Sitzung ungültig. Träte der Fall ein, wäre das eine Katastrophe. Warum? Die Sitzung mit der Nummer n müsste annulliert werden! Und was wäre dann die Nummer der folgenden Sitzung? N oder n plus 1? Das ist eine schwerwiegende Frage - genauso schwerwiegend wie die Raymond Queneaus, ob die Hausnummer 13 a gerade oder ungerade ist.«
Sie haben richtig gehört: Die Voraussetzung für oulipotische Schöpfung ist ein selbst auferlegter Zwang. Da stellt sich natürlich zwangsläufig die Frage, ob die »Werkstatt für potenzielle Literatur« ein verkappter Masochisten-Club ist.
»Die Contrainte, also der Formzwang, um den es bei OuLiPo immer geht, also das Grundprinzip Spracherweiterung durch formalen Zwang, kann ja ganz unterschiedliche Formen entfalten. Also das allerbekannteste ist sicher Perecs Roman 'La disparition', wo er über einen kompletten Roman auf einen Buchstaben, in diesem Falle den meistverwendeten Vokal «e» verzichtet, was sicher übersetzerisch die allergrößte Herausforderung ist.«
Tobias Scheffel, seit 18 Jahren literarischer Übersetzer. Im letzten Frühjahr ist seine Übertragung von Jacques Roubauds Roman »Der Verwilderte Park« erschienen.
»Die Contrainte eines Originals, die im Original funktioniert, zu übertragen, bedeutet meines Erachtens auch, dass man die Grenzen sieht. Denn es ist im Original ja auch ein überaus lesenswerter und mit Vergnügen zu lesender Text, wenn man von der Contrainte keine Ahnung hat. Wenn ich jetzt die Contrainte, also den Formzwang, der diesem Text zugrunde liegt, bis in die letzte Windung hinein wiedergeben wollte, käme ich meines Erachtens in die Bredouille, weil ich unter Umständen zwar die formalen Zwänge beachte, aber die Lesbarkeit in gewisser Weise opfere. Man muss auch die Wirkung des Textes auf den Leser natürlich im Kopf und vor Augen haben und darf nicht hingehen und etwas konstruieren, wo man nach drei, vier Seiten sagt: Ja, das ist eine tolle übersetzerische Leistung und der Originalautor ist garantiert ein ganz wunderbarer, findiger Kopf, dass er so etwas schreiben kann, nur leider macht der Text nach drei, vier Seiten keinen Spaß mehr.«
»Das ist das Hauptproblem, das die Übersetzung von OuLiPo-Texten aufwirft: Man kann sie nicht übersetzen, man muss sie adaptieren - also den Text in Bezug auf seinen Formzwang hin übertragen. Man kann nicht einfach das Resultat übersetzen. Man muss zunächst den Formzwang erkennen und dann in der Zielsprache einen Text schreiben, der ihm in gleicher Weise gehorcht. Ein OuLiPo-Übersetzer muss also immer ein wenig Schriftsteller sein. Man kann sich nicht damit begnügen, Wort für Wort zu übertragen.«
Am leichtesten lässt sich das am gehörten Minutengedicht von Jacques Jouet erklären. Jeder Vers darf nur eine Silbe haben. Der immer wieder zitierte Satz »Le jour n'est pas plus pur que le fonds de mon coeur« erfüllt diese Bedingung, nicht aber die wörtliche Übersetzung ins Deutsche: »Der Tag ist nicht klarer als der Grund meines Herzens.«
»Wir helfen dem Übersetzer, natürlich, wir helfen ihm - sofern er das Bedürfnis nach Hilfe hat. Ich hatte da einen ziemlich lustigen Fall. Mein erstes Buch 'Warum ich keines meiner Bücher geschrieben habe' wurde von jemandem ins Italienische übersetzt, der sich nie bei mir gemeldet hat. Er hat also nichts verstanden. Er hat massenweise Irrtümer begangen, weil er nicht begriffen hat, wie der Text konstruiert ist. Das ist sehr traurig.«
Hören Sie ein weiteres Beispiel. Marcel Bénabou, emeritierter Professor für römische Antike und seit 1969 OuLiPo-Mitglied, liest den Anfang seiner kulinarischen Genesis. Dabei ließ er sich von der alteingesessenen OuLiPo-Methode s+7 inspirieren:
»Am Anfang schuf Gott Hirn und Eintopf. Und der Eintopf war wüst und leer, und es herrschte Fisch auf der Terrine; und der Gast Gottes schwebte auf dem Wattenmeer. Und Gott sprach: 'Es werde Lunch.' Und es ward Lunch. Und Gott sah, dass der Lunch gut war. Da schied Gott den Lunch vom Fisch und nannte den Lunch Tafel, und den Fisch Nahrung. Da ward aus Aal und Most die erste Tafel.«
»Marcel Bénabou hat die Genesis genommen - und natürlich in der französischen Übersetzung - und dann in einem französischen Wörterbuch nicht das siebte, nicht das zehnte, nicht das fünfzehnte, sondern das erste Substantiv genommen, das in irgendeiner Weise mit Kulinarischem, mit Nahrung und so weiter zusammenhängt. Und daraus entstehen oft sehr drollige Effekte. Es ist nicht immer garantiert, dass die gleichen drolligen Effekte bei einer Übersetzung auch entstehen. Das ist dann der Zufall der Sprache, der das oft will. Aber ich habe die gleiche Methode angewandt. Also auch ich habe die Genesis genommen - natürlich in der lutherschen Hausbibel, die seit 120 Jahren in unserer Familie ist - und dann den Duden danebengelegt und brav nach dem ersten Wort gesucht, das in irgendeiner Weise kulinarisch verwertbar ist. Und dann kommt: 'Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde' - nach der Methode kommt daraus: Am Anfang schuf Gott Hirn und Eintopf. Also so kann man die Genesis neu schreiben.«
Dahinter, so OuLiPo-Übersetzer Jürgen Ritte, steckt allerdings mehr als nur mathematischer Sport:
»Es ist ja die Frage gestellt worden: Macht die Contrainte frei? Oder: Wie kann man das Paradoxon erklären, dass der Regelzwang Freiheit produziert? Hier muss man einen anderen Aspekt dazu nennen. Wenn man sich die Biografien vieler OuLiPo-Autoren genauer anschaut: Da stellt man doch fest, dass dort das Wort Zwang und die Realität von Zwang in einer ganz, ganz anderen Weise, in der negativen Weise, wie wir das Wort zunächst auch auffassen, manifest wird. Ich erinnere jetzt nur an Perec: Perec ist als Kind jüdischer Einwanderer aus Polen in einem Arme-Leute-Viertel in Paris geboren, 1936. 1940 wurde sein Vater eingezogen und ist direkt auf den Schlachtfeldern gestorben. Und seine Mutter ist 1942 nach Auschwitz deportiert worden. Oskar Pastior hat auch eine solche ähnlich bittere Erfahrung in seinem Lebenslauf mit den fünf Jahren Lagerhaft, als die neuen kommunistischen Machthaber alle Deutschstämmigen aus Rumänien abgriffen und in Arbeitslager schickten. Und so weiter. Also diese Leute haben alle Geschichte in einer Art und Weise in den Knochen, die alles andere als lustig ist - und das erklärt eben auch oder macht vielleicht verständlicher diesen Versuch, den Raymond Queneau eben mit 'Sonntag des Lebens' bezeichnet hat, das heißt: 'Sonntag des Lebens' ist die Befreiung von der Geschichte. Wie gelingt Befreiung von der Geschichte? Sie gelingt, indem man sozusagen sich selbst Regeln setzt, nach denen man lebt und sich nicht von der Geschichte diktieren lässt. Das heißt, Kunst ist für jemanden wie Raymond Queneau immer der Versuch, auszubrechen aus der Kontingenz, der absurden Kontingenz der Geschichte. Und das gelingt ihm nur über die Mathematik. Insofern ist Schreiben nach der Regel ein Akt der Freiheit, weil er ein selbst bestimmter und kein fremdbestimmter Akt ist.«
»Der OuLiPo wird weder von Männern dirigiert noch befindet er sich in ihren Händen. Ich denke, das ist eine Gruppe, die in Wirklichkeit von niemandem geführt wird. Vielleicht ist sie anfangs eine männliche Gemeinschaft gewesen. Doch hat sie keine Figur der Frau als Muse konstituiert, wie es die Surrealisten so gerne machten. Es war also für Frauen möglich, in den OuLiPo gewählt zu werden: nach einem zumindest formal vollkommenen Gleichheitsbegriff. Die Frauen im OuLiPo sind also keine Musen, sondern - genauso wie die männlichen Mitglieder - Oulipoten.«
Anne Garréta, deren Roman »Sphinx« eine Liebesgeschichte erzählt, ohne dass das Geschlecht der beiden Liebenden zu erkennen ist:
»Im Jahr 2000 bin ich zum OuLiPo-Mitglied gewählt worden. Die Romane, die ich seit 1986 geschrieben und veröffentlicht habe, sind offenkundig oulipotisch: in ihrem Aufbau, ihrer Komposition. Das Kennzeichnende für den OuLiPo ist die oulipotische Romanpraxis. Denn in der Lyrik existieren Formen und Kompositionsprinzipien schon seit sehr langem. Im 20. Jahrhundert aber ist der Roman mit entschiedenem, explizitem Kompositionsprinzip etwas Neues. Und der OuLiPo weiß sehr wohl, dass Romanschriftsteller, die sich zu einer solchen Arbeit zwingen, eher selten sind.«
»Bei den Sitzungen, die OuLiPo monatlich abhält, in den kleinen Übungen, die man erfindet und so weiter, geht es natürlich um die Strukturen. Aber: Nicht die Struktur ist der Zweck, sondern das Werk, das hinterher herauskommt. Es ist völlig unwichtig, dass der Leser das alles kennt. Er kann sich auf das Spiel einlassen: Dann verhält er sich dem Schriftsteller gegenüber wie ein Schachspieler, also er versucht, alle seine Züge nachzuvollziehen. Aber er muss es nicht. Er kann es lesen und sich amüsieren - und es gibt einige Autoren im OuLiPo wie beispielsweise Jacques Roubaud, dessen Romane zumindest zum großen Teil ins Deutsche übersetzt worden sind, zumindest die Romane der 'schönen Hortense'. Das war eine kleine Reihe, die damals Eugen Helmlé noch übersetzt hat. Diese Romane verdanken sich auch einem sehr komplexen System. Aber man kann das wunderbar lesen, ohne auch nur die geringste Ahnung von diesem System zu haben. Und Roubaud ist einer der Autoren, die - anders als Perec - grundsätzlich von sich aus nichts sagen über die Maschinerie und die Formel, die hinter einem Buch steckt.«
»Eine potenziell noch schwerwiegendere Gegebenheit hat sich eines Tages zugetragen. Nach der öffentlichen Vorstellung eines neuen Formzwangs zeigte sich, dass der Formzwang in Wirklichkeit nicht neu war. Er war bereits im Anatolien des 13. Jahrhunderts bekannt und verwendet worden. Der Gründungsvorsitzende François Le Lionnais nutzte das, um 'das Plagiat per Antizipation' einzuführen - und alles kam wieder in Ordnung.«
»Der OuLiPo platziert sich nicht in, sondern neben der Literatur. Er begleitet die Literatur, seit er existiert. Das ist eine Sicht auf die Literatur, eine Art und Weise, Literatur zu entwerfen. Das ist keine literarische Schule. Die Werkstatt für potenzielle Literatur lässt sich weder dem Surrealismus noch der Romantik noch irgendwem zuordnen. Man kann Oulipot und romantisch sein, man kann Oulipot und surrealistisch sein, man kann Oulipot und hyperklassisch sein. Der OuLiPo ist - jedenfalls für mich - eine gewisse Art und Weise, mit der Sprache umzugehen, zu agieren. Für mich begleitet der OuLiPo die Literatur aller Epochen. Deshalb ist der Begriff 'Plagiat per Antizipation' - anders gesagt: vorweggenommenes Plagiat - für mich so wichtig. Da sind Leute, die OuLiPo gemacht haben, bevor der OuLiPo existierte. Das ist sehr wichtig. Das ist nicht, wie es scheinen mag, bloß ein Scherz. Das ist etwas, an das ich zutiefst glaube, dass es einen Blick auf die Literatur gibt, der vor dem OuLiPo existierte, aber nicht so wahrgenommen wurde. Die Theoretisierung hatte noch nicht in der Klarheit statt gefunden wie beim OuLiPo.«
»Das sind nicht nur einfach Scrabble-Spieler, die dort zusammen kommen, sondern es sind Leute, die eine Vorstellung von Literatur haben, einen Begriff von Literatur haben, der absolut seriös ist, absolut ernsthaft ist - und vielleicht sogar ernsthafter als der Begriff derjenigen, die vorgeben, ernst zu sein. Also anders gesagt: Es reicht nicht zu schreiben, wie schrecklich irgendetwas ist. Man muss es auch noch in eine richtige ästhetische Form gießen können. Und ich traue in der Literatur nicht denen, die schreiben 'Oh wie schrecklich!', ich traue denen, die das Wort 'schrecklich' nicht benutzen, aber den Schrecken auf eine ganz andere Art und Weise hervorbringen können durch ihre Schrift. Und ich glaube, das ist bei den Autoren des OuLiPo - inklusive Oskar Pastior - auf eine ganz besondere Art und Weise präsent, auf eine Art und Weise, die wir in Deutschland leider noch immer nicht so richtig verstanden haben.«
Dabei schaut OuLiPo, die Werkstatt für potenzielle Literatur, regelmäßig in Deutschland vorbei: Alle drei Jahre lesen ihre Mitglieder im Berliner Literaturhaus.
»Die Schwierigkeit besteht dann natürlich darin: Das ist alles Französisch - und wie ich eben gesagt habe. Das ist eine Literatur, die in ganz entscheidendem Maße aus dem Sprachmaterial hervor geht, also aus der französischen Sprache hervor geht, mit der französischen Sprache spielt, vor allem mit dem Gleichklang, der Homophonie in der französischen Sprache. Davon haben wir im Deutschen weniger. Warum gibt es im Französischen mehr Gleichklänge, Homophonien? Das liegt daran, dass das französische Vokabular reduziert ist, stark reduziert ist gegenüber dem Englischen oder gegenüber dem Deutschen. Dort, wo man im Deutschen mit dem phonetischen Satz eine ganze Menge Kombinationen herstellen kann, um verschiedene Wörter zu haben, sind die Möglichkeiten im Französischen etwas begrenzter - das sieht zwar nicht gleich aus in der Schrift, aber das hört sich gleich an, wenn man es spricht. So etwas ins Deutsche zu bringen, ist manchmal stark an der Grenze. Da, wo man es übersetzen kann, tue ich das auch. Ansonsten reichen manchmal die Erklärungen, also die Modellanleitung, die Bauanleitung, die man mitliefert.«
Seien wir »lieber intelligent als seriös« - lautet ein Motto der »Werkstatt für potenzielle Literatur«. Zwischen Oktober und Juni kann man den OuLiPo-Lesungen an jedem ersten Donnerstag des Monats in der Pariser Nationalbibliothek lauschen. Der Eintritt ist frei. Der 50. Geburtstag der Autorengruppe wird derweil nur in der bretonischen Provinz gefeiert.
»Die Stadtbibliothek von Rennes, die sich 'Les champs libres' nennt, hat aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des OuLiPo einen Veranstaltungszyklus organisiert. In einer Ausstellung werden Originaldokumente aus dem OuLiPo-Archiv gezeigt. Regelmäßig finden Vorträge statt. Das Ganze geht bis Dezember. Auch eine öffentliche Lesung wird es geben. Damit soll der OuLiPo nicht nur der Öffentlichkeit näher gebracht werden. Es ist - und das finde ich gut - für die Oulipoten auch ein Weg, wieder einmal darüber nachzudenken, was sie machen und was sie sind. Eine Selbstreflexion, eine Selbstprüfung ist immer gut.«
»Und also vollendete Gott an der siebenten Tafel seine Werkstatt, die er machte, und ruhete an der siebten Tafel von seinen ganzen Werkstätten, die er machte. Und Gott segnete die siebente Tafel und heiligte sie, darum, dass er an der siebenten Tafel geruhet hatte von den Werkstätten, die Gott schuf und machte. Also sind Hirn und Eintopf worden, da sie geschaffen sind.«
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