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Am 14. August 1986 hab ich beim Straßentheater einer kleinen Frau die Hand gelesen, die diese viereckigen Fingernägel hatte, wie sie englischen Hausfrauen nachgesagt werden - weich und winzig, wie die Frau selbst. Sie hielt mir diese Hand hin und fragte: »Wo ist mein Sohn?«, zeigte auf eine ebenfalls halbwüchsige junge Frau neben sich und sagte: »Das ist meine Schwiegertochter. Er hatte einen Armeeunfall und wurde erschossen. Soll ich Ihnen sein Foto zeigen oder sehen Sie ihn auch so?« Das war in Güstrow auf dem Marktplatz. Am Vortag durften wir nicht auftreten wegen dem Mauerjubiläum. Die Nacht vorher hatten wir in der Krypta zugebracht. Der Pastor fand das passend. Was ich den beiden Frauen antwortete? »Es tut mir leid, aber Sie nehmen mich offenbar ernster als ich selbst.« Mehr fiel mir in dem Moment nicht ein. Thomas Krüger fotografierte mich dabei, wozu auch immer. Jetzt ist er Präsident in Berlin, also auch ein Fremder. Die da auf dem Foto bin ich übrigens nicht.