Ich komme euch bestimmt schon wie Käpt´n Blaubär vor. Aber immer wenn ich an meine Platte (Bohrinsel) denke, schießen mir unmittelbar gedanken durch den Kopf, die mich an alte Zeiten erinnern. Die guten alten Zeiten, bei denen man noch lernte Verzicht zuüben. Verzicht, ist auch das Stichwort, was ich mit Cafe´s in Verbindung bringe. Wieviele Nächte verbrachte ich vor meiner durch Helicopter gefüllte, halbfunktionfähige Kühl-minibar. Ich versuchte während meines 20-jährigen Einsatzes unzählige Male den Kühlthermostat zu reperieren, der meinen heiß geliebten, dennoch gern Kühl getrunkenen 24- jährigen Whiskey, starken Temperaturschwankungen aussetzte.Es fehlte mir die Möglichkeit Cafe`s in meiner unmittelbaren Umgebung aufzusuchen. Es war weniger die Tatsache, das mein eigenes Cafe mich nicht zu bedienen vermochte, auch war es nicht das fehlende Angebot meines Getränkerepertoirs, nein es war einfach und allein mein Wunsch neue Gesichter zu sehen und vorallem zu beobachten. Während meiner Studienzeit als sich noch die Gelegenheit bot, nutzte ich zwar hin und wieder das Angebot der hiesigen Cafe`s doch ihren wahren Wert entdeckte ich erst mehrere hundert Kilometer entfernt hier draußen auf hoher See. Ich habe mir in meiner Fantasie schon häufig ausgemalt, hier draußen ein Cafe zu eröffnen. Der Gedanke scheint vielleicht auf den ersten Blick abwägig zu erscheinen, da mein Cafe höchstwahrscheinlich an Besucherzahlen mangeln wird, aber der bekannte goldenen zweite Blick, über den ich übrigens auch meine Frau kennenlernte, erweckt einen anderen Eindruck. Hierbei muß zunächst einmal gezeigt werden, wieviele Werbeprospekte von Namhaften Cafe`s mit dem Meerblick reizen, den habe ich in alle vier Himmenlrichtungen auch zu bieten. Viele Cafe`s erwähnen auch gerne ihre großzügige Terrasse. Auch in diesem Pukt hätte ich mich mit meinen Cafe nicht verstecken brauchen, da meine Platte selbst aus einer Höhe von 30 000 Fuß noch gesehen werden kann. Darüberhinaus hat mein Cafe auch eine ruhige Lage, die Lage alleine hätte es sicherlich vermocht meine »ich liebende« Bohrisel, zu einem Insidertip gemacht. Der einzige Punkt der mich von dieser Träumerei, von derer ich einige während meines Arbeitseinsatzes hatte, Abstand einnehmen ließ, war die wirtschaftliche unpraktibilität. Diese Erwägung stellte ich übrigens immer erst zum Schluß an, da ich sonst nic in die Situation des Träumens gekommen wäre, und wie sonst hätte ich einsamerweise 20 Jahre auf einer Bohrisel durchstehen sollen. Meine letzten Worte richten sich an den Errichter des Cafe odeon, der meinen Respekt zollt, da er meine Träume, ein Cafe aus nichtwirtschaftlichen Erwägungen zu eröffenen realisiert hat. Ich werde sie immer wieder als meine höchstpersönliche Vernetzungsstelle gerne aufsuchen. Gruß euer Steiger Kumpel.
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