»Obszön« ist etwas Sexuelles, das ohne entsprechenden Kontext bewusst plaziert wird.
Es ist immer intendiert, soll also provozieren, schockieren, in Erregung versetzen. Das Obszöne dabei ist, das es vollkommen deplaziert wirkt und sehr direkt ist. Auf mich wirken schamlose Bilder oder Gesten obszön, wobei das nicht zwangsläufig pornographisches Zeugs sein muss, es kommt darauf an, wie der Kontext aussieht. In einer sexuellen Situation muss die Geste um einiges drastischer sein, als in einem Gespräch übers Wetter, um obszön zu wirken. Im ersten Fall ist es vielleicht ein Bruch mit irgendeinem sexuellen Tabu, im zweiten eine sexuelle Äußerung, die sich auf mich bezieht. Es ist auf jeden Fall nichts Indirektes, Subtiles. Keine Anspielung oder Zweideutigkeit. Es muss so klar sein, dass es den Kontext sprengt, in dem eine Situation verläuft.
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