Schätzungen gehen von etwa 40 Millionen Afrikanern aus, die verschleppt und versklavt wurden. Doch nur jeder Vierte der versklavten Menschen überlebte die Gefangennahme in Afrika, die Torturen der Verschleppung an die Küsten und schließlich die Strapazen der Überfahrt. Die verkauften Menschen wurden während der Überfahrt auf den Schiffen auf engstem Raum buchstäblich wie Fracht gestapelt. Neben psychische Belastungen und seelisches Leid traten medizinische Unterversorgung, Seekrankheit, Hunger und Durst. Die Sklaven wurden angekettet und geschlagen, kauerten in ihren Exkrementen und vegetierten vor sich hin. Im ernsten Krankheitsfall und bei Ansteckungsgefahr wurden sie von ihren Peinigern oft einfach über Bord geworfen. Überlebten die Sklaven die Überfahrt, erwartete sie ein ungewisses Schicksal auf den Zuckerrohrfeldern der Karibik, auf den Tabakplantagen Virginias oder den Reisfeldern South Carolinas. Wenn die Sklavenschiffe die amerikanischen Kolonien und Stützpunkte erreichten, wurden die Sklaven durch den Schiffsarzt »aufgefrischt«. Ihnen wurde vitaminreiche Kost zugeteilt, Haare und Bart geschnitten und die Körper mit Palmöl eingerieben, Wunden und körperliche Makel wurden übermalt, ein Vorgang den man »Bleiche« nannte.
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