Die Schaffung des Dienstes eines »Netzwerksoldaten« versucht dem Bedrohungspotential des Internetverkehrs auf eine diesem angemessene Art und Weise zu begegnen.
Ausgangspunkt der Überlegung ist es, daß Großinstitutionen bei der Erkennung und Infiltration informeller, über das Internet kommunizierender und sich rekrutierender Netzwerke unter strukturellen handycaps leiden, die häufig zur Enttarnung entsprechender Mitglieder dieser Diensstellen führen, ohne daß ihr Auftrag auch nur Ansatzweise durchgeführt werden konnte.
Der Guerillia-Strategie von kriminellen Organisationen, Terroristen und Verfassungsfeinden kann nach unserer Ansicht am ehesten durch eine ähnliche Strategie begegnet werden, in deren Zentrum der Netzwerksoldat steht.
Dieser übt während einer mindestens zehnjährigen Dienstzeit, deren Modalitäten sich an den Wehrersatzdienst etwa beim Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk usw. orientieren sollten, ständig in unregelmässigen Abständen Aufklärungs- und Infiltrationsaufgaben wahr, für die er in entsprechenden Lehrgängen vorbereitet wird. Diese Lehrgänge / Ausbildung können so gestaltet sein, daß sie mit einer normalen Schul-, Hochschul- oder Berufsausübung vereinbar sind, z.B. Wochend-Seminare, online-Ausbildung usw. Der künftige Netzwerksoldat wird mit den jeweils aktuellen technischen Gegebenheiten auf dem Gebiet der Soft- und Hardware vertraut gemacht, ebenso wie den mitunter rasch wechselnden Gepflogenheiten der Internet-Kommunikation. Er wird zur Aufnahme seines Dienstes regelmässig mit den jeweils neuesten Produkten in diesem Bereich ausgestattet, und erhält bis zu einem festgelegten Rahmen (vorgeschlagen werden € 3.000,- / 2 Jahre) Erstattung der Ausgaben zur Aktualisierung seiner Hard- und Softwareanlage. Dei Aufgaben der Netzwerksoldaten können vielfältig sein:
a) Informationsbeschaffung
Netzwerksoldaten erkunden das www im Hinblick auf kriminelle, potentiell kriminelle, verfassungsfeindliche und terroristische Aktivitäten. Im Kriminellen Bereich sollten vornehmlich internettypische Delikte wie Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz, das Betäubungsmittelgesetz sowie Sexualstraftaten stehen. Aber auch z.B. Foren von Kfz-Nutzern können nach Mitteilungen über den Betrieb von Fahrzeugen mit Ein-, An- und Umbauten, die die allgemeine Betriebserlaubnis zum erlöschen bringen, die Vereitelung von Bestrafungen wegen Strassenverkehrsdelikten u.ä. überprüft werden, wobei sich Überschneidungen zu polizeilichen Aufgaben - siehe: Netzwerkhilfspolizist - ergeben.
b) Infiltration
In entsprechende Netzwerke können Netzwerksoldaten nach Art eines virtuellen Spiones oder Agenten eindringen, sich etablieren, und Informationen z.B. über verfassungsfeindliche Aktivitäten an ihre Führungsoffiziere weitergeben.
c) Aufklärung und politische Bildung
Netzwerksoldaten können entsprechende Plattformen zur verdeckten Volksaufklärung und politischen Bildung durch Verbreitung geeigneter Materialien, Meinungen, Statements usw. beitragen. So liegen bereits konkrete Pläne vor, auf die Einträge in der deutschsprachigen »Wikipedia« durch einige tausend Netzwerksoldaten vor, die durch entsprechende Bearbeitung von Artikeln die Verfassungstreue, das Vertrauen zu Verfassungsorganen, Polizei, Justiz und Bundeswehr zu stärken und zu festigen in der Lage sind.
Wesentlich für den Netzwerksoldaten ist dabei, daß er als solcher nicht erkennbar ist, sondern als privater »user« auftritt, und insofern auf eine weitaus höhere Akzeptanz und Bereitschaft zur Informationsweitergabe rechnen kann, als dies bei offiziellen Stellen der Fall sein könnte.
|