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wugatsga schrieb am 18.5. 2003 um 02:08:07 Uhr über

netzkritik

Katja Diefenbach

thisch zu formalisieren und rechnergestützt ablaufen zu lassen. Organisatorisch geht es darum, Unternehmensnetzwerke zu schaffen, die auf temporären, projektabhängigen, standortübergreifenden Beziehungen zwischen ganz oder weitgehend selbständigen Einheiten basieren. Die Bildung von Unternehmensnetzwerken ist die Folge mehrerer Prozesse. Auf der einen Seite spielt »global outsourcing« eine Rolle, mit dem von der Kantine bis zur Steuerberechnung Dienstleistungen an Subunternehmer abgegeben werden. Auf der anderen Seite sind Unternehmen bei kapitalintensiven Technologien auf Kooperationen angewiesen. In der Halbleiter-, Telekommunikations-, Luftfahrt-, Computer- und Biotechnologieindustrie entstehen strategische Allianzen zwischen verschiedenen Unternehmen, die zugleich Wettbewerber sind. So entwickelt IBM zusammen mit Siemens und Toshiba Speicherchips. Darüber hinaus geht es bei der Konstruktion von Unternehmensnetzwerken um die Ausnutzung von Standortvorteilen bei gleichzeitiger Entgarantierung der Arbeiterlnnen. Paradebeispiel ist die kalifornische Spielwarenfirma Lewis Galoob Toys, Inc. Galoob kauft die Produktionsideen bei freiberuflichen Erfinderlnnen ein, beauftragt für die Entwicklung selbständige Ingenieursbüros, produziert bei einem Subunternehmen in Hongkong, das mit chinesischen Zulieferern kooperiert, und vertreibt die fertigen Spielzeuge über freiberufliche Vertragsrepräsentantlnnen, Verwaltungsfunktionen wie Fakturierung und Buchhaltung sind an externe Dienstleister ausgelagert. Managementtheorien preisen diese Veränderungen als flexibilisierte und freiheitliche Produktion auf der Höhe der technischen Entwicklung an: >@Der entscheidende Dreh besteht darin, föderale und intelligente Organisationsstrukturen an die Stelle horizontaler und vertikaler Integration zu setzen. Die Kleeblattorganisation ist eine Komposition dreier verschiedener Arbeitskräfte: Im Kern der Organisation arbeiten einige wenige hochbezahlte Profis, deren Zahl zu klein ist, um eine Bürokratie entstehen zu lassen. Der größte Teil der Arbeit wird von selbständigen Subunternehmern erledigt, die ihre eigenen Herren sind, nicht für ihre Zeit, sondern für ihre Ergebnisse bezahlt werden und dank Telefon, Fax, Modern und PC zuhause arbeiten können. Drittens gibt es eine flexible Arbeitskraft, die zu Spitzenzeiten der Nachfrage eingestellt wird oder den Betrieb auch nachts und an Wochenenden aufrechterhält und aus Leuten besteht, die gutbezahlte Jobs und nicht Karrieren suchen« (Dirk Baecker, Postheroisches Management, Berlin 1994). Teilen der Computerszene gefallen solche Szenarien ausnehmend gut. Populäre Managementtheoretiker wie Baecker übernehmen aus dem Selbstorganisationsdiskurs die Idee enthierarchisierter Kontrolle, die über Beobachtung, Selbstreferentialität, dynamisches Gleichgewicht und Kommunikation funktionieren soll. Wired hat schon vor Jahren Management-Gurus wie Tom Pe-

Kontra:le, Kulturalisierung, Nenliberalismus

ters zitiert, der vorn >Liberation Management jenseit von »kreativem Chaos« und Konzernen mit ausgefli von respektlosen Häuptlingen geleitet werden«

je. Biumacht
Dieser neue hippe »technoide Kapitalismus«, promotet wird, s Medien als >sensationelles System«
netischen Kontrolle der Gesellschaften imstande sein. kanischer Forschere der am Genom-Projekt beteiligt i Bauplan des Menschen. Die Genforschung enträtse Grund für die Notwendigkeit einer globalen DNAdingte Mutagen-Bedrohung« an, also die Gefahr, da Einsatz von Pestiziden nd Chemikalien zu DNAner »genetischen Katastrophe, die jahrhundertelan men könne. Die Kartographie des menschlichen Er völkerungskörper,< überwachen und Schädigungen gen. So einfach funktioniert Genetik als integriertes Ziel lautet, menschliche und natürliche Ressourcen lieren. Dieser Diskurs der Biomacht taucht in den r ten auch in der Rhet,rik individueller Gesundheit a daß es genetische Krebsforschung, gentechnisch h nisch hergestellte Wachstumshormone, künstliche gnostik usw. gibt. Während vor allem Frauen im Gegenstand von Bevölkerungspolitik und Reprodu Frauen und Männer in den industriestaaten als Gen- und Reproduktionstechnologien angesproc Ausstellungen wie die »ars electronica<, und eine g wie das kultur- und medienwissenschaftliche Prog ästhetisieren solche Versuche, Gesellschaften mit 1 logien zu kontrollieren. Bei diesen Asthetisierungen les "technoides« Ordnungsprinzip zu behaupten, he: die DNA, das Selbstorganisationsprinzip, der rate und Elektronenrechner besitzen beide virus ß. Wie hält das menschlich, Gehirn da mi überfi
zweifellos weniger vollkommen als Zellen oder Co noch ziemlich gut, in etwa so exakt wie ein RNADNA mit all ihren au,getüftelten Korrekturmaßn lungen« (Richard Dawkins im »ars electr,nica"



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