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dark tv schrieb am 10.9. 2000 um 04:17:59 Uhr über

netzkritik

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n. Hier wird die r-nystifi,ierende lllogik der Musik nicht gescholten, ondern systematisiert und verstärkt: zu einer Mythowissenschaft, die ie Grenzen der Unwahrscheinlichkeit sprengt, eine aufblühende annigfaltigkeit mixillogischer Mathemagie auslöst, weiche zugleich rblüffend, beunruhigend und verlockend ist.
ythowissenschaft ist das Wissensgebiet, das Sun Ra erfunden hat, d ein Ausdruck, den dieses Buch so oft wie möglich gebraucht. Ein riliosample definiert ihn sehr einfach: »Wissenschaft und Technik chließen das Unbekannte, nicht das, was man weiß. Wissenschaft chiießt das, was nicht rational ist.' Statt daß die Theorie die Musik r sich selbst rettet, vor ihren schlimmsten, also ihren besten Exzesn, wird Musik als die Popanalyse verstanden, die sie schon ist. ducer sind bereits Poptheoretiker: siehe den Begriff Skratchadelia s Breakbeat-Producers Sonz of a Loop da Loop Era, die «Turntablizan'-Ideen des Instrumental-HipHop-Produzenten DJ Krush oder die xadelische Studiowissenschaft des Virtualisators George Clinton - all so Konzeptechniken werden dazu benutzt, die Theorie auf Gedangeschwindigkeit zu beschleunigen, wie der Soundtheoretiker Kool th schon 1987 bemerkte.
hnotheorie, Cultural Studies und Co. verlieren ihre wabblige mpe, ihre fauie, aufgeblasene, fettärschige, hierarchische Dominanz werden zu einer einzelnen Komponente in einem Gedankensynther, der sich auf mehreren Ebenen zugleich bewegt und dort den
Idlinien der Maschinenmusik nachgeht. Weit entfernt davon, der erstützung durch Theorie zu bedürfen, ist die Musik von heute bestärker konzeptualisiert als zu jedem anderen historischen Zeitkt dieses Jahrhunderts und ist mit Gedankensonden aufgeladen, ur darauf warten, aktiviert, eingeschaltet, mißbraucht zu werden. bezieht Heller als die Sonne seine Absichten eher von Untertitein Iner Stücke als aus der Theorie oder gar der Science Fiction. Diese eptechniken werden dann aus den Legebatteriezellen ihrer parenchen Einklammerung befreit, um sich Über die gesamte Kommuionslandschaft auszubreiten und dort zu mutieren. Gestohlen von nhüllenmanifesten, adoptiert von Labelfiktionen, so weit und 11 vorangetrieben wie möglich, verformen sie sich, bis daraus rate werden, die sich in neue Sinneserfahrungen bohren, Endo, die die neuen, von der Maschinenmusik induzierten Geisteszue vergrößern. Die Leistung, die Heller als die Sonne erbringt, ist das Design, die Herstellung, Erfindung, Synthese, das Cutten, n und Editen eines sogenannten künstlichen Diskontinuums für turhythmaschine.

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Die allgemeine Betonung der für schwarzen Sound angeblich unerläßlichen ethischen Verbundenheit mit der Straße wird zurückgewiesen, denn dieses Projekt erschließt eine neue Ebene für die Sonic Fiction, das geheime Leben der Formen, das Diskontinuum des AfroDiasporischon Futurismus, die Kettenreaktion der PhonoFiction. Es bewegt sich durch die explosiven Kräfte, die die Technologie in uns freisetzt, die temporalen Architekturen des inneren Alls, der audiosozialen Räume und Lebensweiten, wo die Entfremdung der Nachkriegszeit in den Alien-Zustand des 21. Jahrhunderts kollabiert.
Von Sun Ra bis 4 Hero operierte das Alien-Diskontinuum deshalb nicht mehr in Kontinuitäten, Gedächtnisleistungen, Genealogien oder Erbschaften, sondern eher durch Intervalle, Lücken, Brüche. Es wendet sich von Wurzeln ab und stellt sich dem common sense mit der Wucht des Fiktionalen und der Kraft des Unwahren entgegen. Ein Nebeneffekt des Alien-Diskontinuums ist die Zurückweisung jeglicher Vorstellung einer unhintergehbaren schwarzen Befindlichkeit. Wo der Journalismus immer noch auf einem Festkörperaggregatzustand namens "Blackness' besteht, löst Heller als die Sonne diese Solidarität mit einer Leiche auf, in einer Fluidarität, die von Soundmaschinen unterhalten und verschärft wird.
Die Cyborgs von heute sind zu beschäftigt damit, sich durch die Raumzeit hindurch immer neu zu erschaffen, um sich den Intensitätseinbußen all der Turing-Tests für transatlantisches, transeuropäisches und transafrikanisches Bewußtsein auszusetzen: Affirmation, das Wahre am Laufen halten, repräsentieren, der Sache treu bleiben, den Respekt erweisen, schwarz bleiben. Die Alien Music fällt heute mutwillig durch all diese Tests, diese stinkenden Kadaver eines versteinerten Moralismus: Es behandelt sie mit vöiliger Gleichgültigkeit; es ersetzt sie durch Oberhaupt nichts. Die ekelhafte und bizarre Ethik der "Erlösung' wird für immer verlassen. Der AfroDiasporische Futurismus hat sich auf inhumanen Routen zusammengebaut, und es bedarf des artifizielien Denkens, um das zu erkennen. Welche Erleichterung: Die Kiefer entspannen sich, wenn die Überzeugungen zusammenbrechen.
Wo sich die Kritikerlnnen der Cyberkultur noch immer versammeln, beklagen 99% davon die Entkörperlichung des Menschen durch die Technologie. Aber Maschinen entfremden uns NICHT von unseren Emotionen, das Gegenteil ist richtig. Soundmaschinen verstärken, was man empfindet, verteilt Über ein breiteres emotionslos Spektrum als je zuvor im 20. Jahrhundert.
Schallogisch gesprochen ist die posthumane Ära keine Epoche der Entkörperlichung, sondern das exakte Gegenteil: eine Hyperverkörper-


ationalisierung autonomer Netzpraxis sind gefragt. Das Problem der Übersetng muß mitgedacht werden, die Vielsprachlichkeit fördert die Entwicklung eis net-pigeon-english, einer lingua franca cibernetica, bei der man sich nicht heuen muß, Fehler, sondern eher zuviel Worte zu machen: »Mach es kurz! Am ngsten Tag ist's nur ein Furz« (wwwgoethe.de).
Man kann die Ausgrenzungverfahren und den Integrationswang beklagen, die it der Vernetzung und Digitalisierung einhergehen, die unheilige Allianz von viathan@babylon.com und Behemoth (tm) bekämpfen, dabei vergißt man ngst, daß es sich um Gefüge von Maschinen, Menschen und Medien handelt, e sich nicht als reine Wesenheiten oder kybernetische Faktoren, sondern als emlich wirkliche Ökonomien beschreiben lassen. Statt die Akkumulation von Iturellem Kapital unter dem Vorzeichen radikaler politischer Ziele voranzueiben, ensteht längst eine neue Arbeiterklasse an den eb-Stühlen und Te-
rkstations. Die Umstellungen finden statt, verkrustete Bürokratien werden hlank gemacht, die ganze Palette von Outsourcing bis Downsizing schafft eine eterogenität von fluiden, kleinen und flexiblen post-fordistischen Unternehen, mit ganz eigenem Arbeitsethos und viel corporate culture, doch die neuen odelle sind nicht nur besser oder schlechter, sondern die Zersplitterung erforrt veränderte Formen der sozialen Sicherung und des Arbeitsverständnisses bis n zu Mischverhältnissen von Arbeit und Freizeit, von Entlohnung und gift onomy, sei es allein, um der Kapitalisierung der kleinsten Kommunikationsenstleistung und einer Zentralsierung und Standardisierung unbekannten Ausaßes vorzubeugen.
Eine solche soziale Praxis geht weg von der Frage, wie eine technische Topogie des Netzes auszusehen hat, geplant von einem sozialdemokratischen Parteiapparat; vielmehr sind im kleinen Muster zu entwickeln, die in ähnlicher Form rbreitung finden, alleine weil sie allzu offensichtliche Vorteile für die Leute ten, die sich in ihnen wiederfinden. Darum ist nicht nur am Theorie-Praxisgleich zu feilen, sondern gleich das ganze Feld mitzudenken und zu entkeln, in dem sich eine solche veränderte Arbeitsweise ausbreiten soll. Der rteil an der ungemeinen Dynamisierung der Arbeitswelt durch neue Technolon ist, daß sich damit zumindest zeitweise die Möglichkeit bietet, praktikable beitsmodelle zu entwerfen, die für die Beteiligten Spaß und Geld genug zum ben einbringen. Ein zartes Beispiel hierfür können möglicherweise die veriedenen unabhängigen, nonhierarchischen Arbeitsgruppen um Websites, Dile Städte und Kulturprojekte bieten.
Es geht der Netzkritik nicht nur um eine Kritik der in Technolgien »eingeriebenen« Gesetze und Wahngebilde, nur um sie durch ihr Negativ zu erset-

Rufruf zur Netzkritik

zen, noch geht es um die Durchsetzung eines geriet korrektes Verhalten und aufgeklärtes Bewußtsein Sinne der Verbesserung der Menschen bis hin zur sondern darum, jenseits der Negativierungen das a rende Strukturen einzubauen, ohne gleich die »Digi müssen.
Die unerträgliche Leichtigkeit der digitalen Kos ortung um Symposien, Netzarbeiterkollektive, Kn Angesichts einer bevorstehenden Telekommunikati dell des Obrigkeitsstaates orientiert, besteht die M tion. exil.nl bietet politisch verfolgten Datenbestä ersten »off-shore-sites« (im internationalen Gewäs Steuerflucht oder Raubkopien existieren bereits, ex ver und Dienstleistungen im Graubereich. Die opti nationalen Unterschiede wird auch im Bereich der

Burn, Cyberspace nurn!
(Schade, daß Information nicht brennt)

Viele Aktivistlnnen möchten nicht vertraut Hacker, die in Verruf geraten sind durch ihren Aus Die Kriminalisierung elektronischer Kompetenz w tiert, und man ist sich nicht bewußt, daß es um Produktionsmittel geht. Weltweit wird die Politis gleichgesetzt mit der Institutionalisierung politisch ternational operierender NG0s (wie APC oder Sor Der Mythos des Hackers besagt, daß er in zurückbleibt und als Sicherheitsproblem den An wurde. Es geht nicht nur um die Onlineisierung po dern um den kreativen Umgang mit den technische ter den Klickoberflächen verbergen, und zwar nic mit den Arsenalen des Cyberwars gegenseitig fett Anti-Mercedes-Benz-Site aufzumachen, um effizie gen multinationale Konzerne aufzunehmen, sonde Techniken der Repräsentation, neue Formen von f)ber die Instrumentalisierung der Netze hinau neue Möglichkeiten der Befreiung zu erforsche gehören der ästhetische Gebrauch von LoTech od mung, das Zusammenlöten hybrider Medienverb



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