Blix hat festgestellt, dass der Irak bei den Waffeninspektionen kooperiert, nein, nein, Blix hat festgestellt, dass er nicht kooperiert... Was Blix feststellt, sollte nicht auslegungsfähig sein und wenn es auslegungsfähig ist, gibt es gravierende Lücken in der Argumentationskette und es fehlt der entscheidende überführende Beweis gegen den Angeklagten. So unsympathisch dieser auch sein mag, ist die Frage nach Krieg oder nicht Krieg keine Frage der Sympathie und von Vermutungen; man sollte denken, dass dies ein amerikanischer Präsident, der bei geeigneten Gelegenheiten die Rechtsprinzipien seines Landes preist, die er jetzt martialisch in die Tonne tritt, vor Augen haben müsste. Falls aber das Martialische, der vorsorgliche Angriffskrieg der richtige Weg sein sollte, was sich immerhin im Nachhinein über den möglicherweise weitgehend unblutigen und nur kollateral geschädigten Trümmern eines Landes im plötzlichen und triumphalen Angesicht seiner Giftgasarsenale herausstellen könnte, so wäre es angesichts der mangelnden Beweise logisch und frei von einer Doppelmoral, die ihr weltpolizistisches Machtspiel oder auch nur ihre irrationale Paranoia hinter einer angeblichen direkten Bedrohung und daraus abgeleiteter Rechtmäßigkeit verbergen will, das Kind beim Namen zu nennen, das eben präventiver Angriffskrieg auf Verdacht mit Option auf Irrtum und äußerst hässlichen Nebenerscheinungen heißt, allerdings ein Name, den sich wahrscheinlich jeder Angriffskrieg der Geschichte gegeben hat.
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