Es ist Nacht, ich stehe in einer großen Fabrikhalle. Staub, überall um mich herum, ich bin allein. Wie bin ich hier hin gekommen? Ich weiß es nicht mehr.
Plötzlich höre ich Schritte. Es müssen viele sein. Marschierend. Ich weiß nicht, was auf mich zukommt. Ich habe Angst, wie noch nie in meinem Leben. Todesangst. Hektisch schaue ich mich um. Berühre mit den Händen den metallernen Tisch vor mir. Kalt. Ich suche ein Versteck, einen Ort, wo sie mich nicht finden. Dort in der Ecke, ein offener Spind. Sie kommen näher, schnell. Der Spind ist klein, doch ich schaffe es, die Tür zuzuziehen. Ich warte. Hoffe, sie gehen vorbei. Doch nein, mit brachialer Gewalt stemmen sie das verrostete Eingangstor auf. Sie gröhlen nationalsozialistische Parolen, wahrscheinlich der einzige Grund, weshalb sie mein Herz nicht schlagen hören. Ich schmecke Salz.
Plötzlich wache ich auf. Schweißgebadet. Tränen laufen mir lautlos über die Wangen. Bin erleichtert, alles nur ein Traum. Ich lasse meinen Blick durchs Zimmer schweifen...er bleibt an der Hakenkreuzflagge über meinem Bett hängen.
Ich schließe die Augen...
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