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wuming schrieb am 5.5. 2007 um 23:06:30 Uhr über

musiker



Ornette Coleman
in Ludwigshafen (Oktober 2005)Ornette Coleman (* 19. März 1930, Fort Worth, Texas, USA) ist ein US-amerikanischer Jazz-Musiker (vor allem Alt-, aber auch Tenorsaxophon, Trompete und Geige) und Komponist. Ornette Coleman gilt als Pionier des Free Jazz.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Biographie
1.1 Selbststudium
1.2 Free Jazz / Harmolodic
2 Diskographie
2.1 Wichtige Platten
2.2 Alle Aufnahmen
3 Literatur
4 Weblinks



Biographie [Bearbeiten]
Selbststudium [Bearbeiten]Coleman brachte sich ab 1944 das Saxophonspiel und Notenlesen selbst bei. Mit 19 Jahren riss er von zu Hause aus, um dem Teufelskreis aus Armut und Rassendiskriminierung im Süden der USA zu entfliehen. In Los Angeles schlug sich Ornette Coleman mit Hilfsjobs durch und brachte sich 1950 wiederum im Selbststudium die Harmonielehre und die Musiktheorie bei. Hier entwickelte er auch seine auf der Logik der Mathematik basierenden musikalischen Konzepte und fand einige Mitspieler: Don Cherry (Trompete), Bobby Bradford (Trompete), Ed Blackwell (Drums), Billy Higgins (Drums) und Charlie Haden (Bass).

Zusammen tourten sie durch kleine Clubs in Los Angeles. Ihren ersten Plattenvertrag erhielten sie nur durch Zufall, denn eine Plattenfirma kaufte eines von Colemans Arrangements, fand aber niemanden außer seiner eigenen Gruppe, die dies auch spielen konnte. Nach einem darauffolgenden Engagement im berühmten „Five Spot“ in New York im Jahre 1959 ist dem Ornette Coleman Quartett die Anerkennung der Jazz-Szene sicher.


Free Jazz / Harmolodic [Bearbeiten]Zusammen mit Eric Dolphy (Bassclarinet), Don Cherry (Pockettrompete), Freddie Hubbard (Trompete), Scott La Faro (Bass), Charlie Haden (Bass), Billy Higgins (Drums) und Ed Blackwell (Drums) -also mit einem Doppel-Quartett - nahm er 1960 sein wohl bekanntestes AlbumFree JazzA collective Improvisationauf. Dieses Album wirkte federführend auf die Entwicklung des atonalen Avantgarde Jazz . In den 60er Jahren lernte Coleman Geige und Trompete soweit spielen, dass er sie für Klangfarbeneffekte einsetzen kann. In den 70er Jahren komponierte er auch Stücke für größere Ensembles (»Skies of America«).

Ornette Coleman entwickelt vor allem seit den 1970ern aus dem Free Jazz ein System der „Harmolodie“. Anders als im modalen Spiel wird dabei über lineare Intervallreihen improvisiert. Insbesondere gemeinsam mit seiner Band Prime Time wurde er mit Hilfe des harmolodischen Systems zu einem Pionier des Free Funk, denn er kombinierte die „Harmolodic“ mit aggressiven Rockrhythmen und sphärischen Klängen. In den 80er Jahren brachte Coleman weitere Platten mit Prime Time, aber auch mit seinem klassischen Quartett heraus. Seine letzten Platten, auf denen er z.T. in einem klassischen Jazzquartett (mit Piano, Bass, Schlagzeug bzw. im Saxophon-Piano-Duo spielte, fanden ebenfalls großen Anklang. Im März 2005 würdigten die Medien mit Berichten und Lobreden Ornette Colemans 75. Geburtstag.

Neben der Musik interessiert sich Coleman auch für wissenschaftliche Themen aus der Physik, Mathematik und Chemie. Aus der (geschiedenen) Ehe mit der Dichterin Jayne Cortez stammt sein Sohn Denardo Coleman, auf den er seit den 1970ern als Schlagzeuger zurückgreift.

Im April 2007 erhielt er als erster Jazzmusiker den Pulitzerpreis in der Kategorie Musik, der bisher nur an »klassische« Komponisten vergeben wurde.

Siehe auch

Inside-Outside-Improvisation

Diskographie [Bearbeiten]
Wichtige Platten [Bearbeiten]The Shape of Jazz to come (1959)
Free Jazz (1960)
Song X (1985)

Alle Aufnahmen [Bearbeiten] Something Else!!!! (1958)
Coleman Classics Vol. 1 (1958)
Tomorrow Is The Question! (1959)
The Shape Of Jazz To Come (1959)
Change Of The Century (1959)
This Is Our Music (1960)
Free Jazz (1960)
Ornette ! (1961)
Ornette On Tenor (1961)
The Art Of The Improvisers (1961)
Twins (1961)
To Whom Who Keeps A Record (1960)
Beauty Is A Rare Thing (1961)
Town Hall (1962)
Chappaqua Suite (1965)
An Evening With Ornette Coleman (1965)
Who's Crazy Vol. 1 (1965)
Who's Crazy Vol. 2 (1965)
The Paris Concert (1965)
Live At The Tivoli (1965)
At The »Golden Circle« Vol. 1 (1965)
At The »Golden Circle« Vol. 2 (1965)
Ornette Coleman: The Empty Foxhole. Blue Note 9/66 (1966)
The Music Of Ornette Coleman - Forms & Sounds (1967)
The Unprecedented Music Of Ornette Coleman (1968)
Live in Milano (1968)
New York Is Now (1968)
Love Call (1968)
Ornette At 12 (1968)
Crisis (1969)
Man On The Moon / Growing Up (1969)
Broken Shadows (1969)
Friends And Neighbors (1970)
Science Fiction (1971)
European Concert (1971)
Broken Shadows (1972)
Paris Concert (1966)
The Belgrade Concert (1971)
Skies Of America (1972)
J For Jazz Presents O.C. Broadcasts (1972)
Dancing In Your Head (1976)
Body Meta (1976)
Soapsuds, Soapsuds (1977)
Of Human Feelings (1979)
Opening The Caravan Of Dreams (1983)
Prime Time/Time Design (1983)
Song X (1985)
In All Languages (1987)
Verona Jazz (1996)
Virgin Beauty (1988)
Live at Jazzbuehne Berlin (1988)
Naked Lunch (1991)
Tone Dialing (1995)
Sound Museum - Hidden Man (1994)
Sound Museum - Three Women (1994)
Colors (1996)
Sound Grammar (2006)



Literatur [Bearbeiten]Peter Niklas Wilson: Ornette Coleman. Sein Leben, seine Musik, seine Schallplatten, Waakirchen, Oreos 1989, 192 S., 93 Abb., ISBN 3-923657-24-2
John Litweiler: Ornette Coleman: A Harmolodic Life. William Morrow and Company, Inc., New York, 1992, ISBN 0-688-07212-7
Steve Day: Ornette Coleman - Music Always, Soundworld 2000, 251 S., ISBN 1-902440-03-X
Martin Kunzler: Jazz-Lexikon, Directmedia, Berlin 2005, ISBN 3-89853-018-3

Weblinks [Bearbeiten]Literatur von und über Ornette Coleman im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Offizielle Website Ornette Colemans
Free Jazz auf Laut.de
Artikel
A Question of Scale“, The Wire, Nr. 257, Juli 2005, Interview
„Seeking the Mystical Inside the Music“, New York Times, 22. September 2006
„Ornette Coleman: The Samuel Beckett of Jazzvon NPR, Coleman-Dossier mit Audio-Dateien


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