Es gibt die unterschiedlichsten Formen von Musikern, das ist sicherlich unbestreitbar. Eine der gräßlichsten Formen ist jedenfalls die: Männer zwischen 40 und 50, die ein paar legendäre Hard Rock Songs auswendig gelernt haben und diese nun fast jeden Abend bei Sessions in Jugendzentren zum »besten« geben, damit sie zeigen können wie phantastisch sie doch sind. Es wäre nicht weiter schlimm, wenn sie es nur für sich, so zum Spaß quasi täten. Hingegen tun sie es oft, um andere (in der Regel keine Musiker) Menschen in der Nähe zu beeindrucken. Hierbei wird dann meist aus dem Augenwinkel etwas gönnerisch beobachtet und anschließend setzt man sich demonstrativ scherzend mit seinesgleichen an die Bar um über sehr teures Equipment wie Verstärker etc. zu philosophieren. Der Denkfehler ist allerdings: DIESE PERSONEN haben in aller Regel kein Talent und noch weniger Kreativität, was bei einem Quervergleich mit RICHTIGEN Musikern deutlich zu Tage treten würde. Da sie diesen Vergleich aber scheuen, bleiben sie meist unter ihresgleichen in kleinen Locations, wo sie die Local-Heroes mimen können.
Im Grunde sind es bedauernswerte Kreaturen, die sich meist ihrer musiklaischen Unzulänglichkeiten bewußt sind und davon träumen große Virtuosen zu sein. Da sie dies aber nie erreicht haben (aus diversesten Gründen) oder erreichen werden, bilden sie oft die so genannte Musikerpolizei. Nicht selten, um sich über andere, technisch meist überlegene Musiker abfällig zu äußern. Doch in ihrem Innersten bewundern sie diese, mehr noch als andere Msuiker dies tun würden. So befinden sie sich in einem psychologischem Dilemma, welches sie nicht selten durch Verdrängen, Mitgliedsein in der sog. Musikerpolizei oder übermäßigem Alkoholkonsum versuchen zu bekämpfen.
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