Ein Bauer,der »seine«Tiere sehr,sehr schlecht behandelte, hatte eine schöne junge Magd,einen feschen jungen Knecht, einen alten Esel,der etwas
hinkte und keine Lasten mehr tragen konnte, einen
Hund,dem einige Zähne,und eine Katze,der ein paar
ihrer Krallen fehlten. Und der Hahn,der einsam im
Hühnerhof umherlief, hatte keine Hendln mehr,weil
sie alle schon geschlachtet worden waren.
Die Magd und der Knecht waren ineinander verliebt.
Das IAen des Esels,das Bellen des Hundes,das Miauen
der Katze und das Krähen des Hahns klangen sehr
musikalisch.
Als die Tiere die schlechte Behandlung nicht mehr
ertrugen,liefen sie alle fort. Nur von der Magd
und dem Knecht,die auch nicht mehr beim Bauern
bleiben wollten,waren sie gut behandelt worden.
Der Esel,der Hund,die Katze und der Gockel kamen
zu einem Wald,in dem es zwei Räuberbanden gab.
Die einen waren oft in der nächsten Stadt,stahlen
Essen,beraubten arme Menschen und richteten viel
Unheil an. Nicht weit vom Wald entfernt gab es
ein kleines Königreich,dessen König die Menschen
sehr ausbeutete und unterdrückte. Frau hatte er
keine mehr,und seine hübsche Tochter versuchte zwar,den Leuten zu helfen,konnte aber nicht viel
erreichen. Die Mitglieder der 2.Räuberbande waren
Aufständische gegen den gemeinen König und aus
Armut und Not Räuber geworden.
Die 1.Bande hatte sich in einem Häuschen breitgemacht,das am Rand des Waldes lag. Die
Katze,die das beste und feinste Gehör der Tiere
hatte, hörte oft,wie die Räuber ihre schlimmen
Verbrechen planten. Inzwischen waren übrigens
auch der Knecht u.die Magd beim Häuschen angelangt. Es gab eine weise alte Frau mit magischen Fähigkeiten,die mit Tieren sprechen
konnte und den üblen Räubern auch oft zuhörte.
Die Tiere stellten sich,eins aufs andre,der Gockel
ganz oben,neben ein Fenster der Hütte und ließen
laut ihre Stimmen ertönen. Dann sprangen sie hinein und wollten die Räuber vertreiben. Aber natürlich
genügte das nicht,denn es sollte ja auch die
Ausbeutung und das Berauben der armen Leute beendet werden. Die alte Weise sprach mit den
4 Tieren und gab der Katze mit ihrer Magie die
Gabe,mit menschlicher Stimme zu sprechen.
Als die Räuber ängstlich aus dem Haus stürzten,
stellte sich der Esel vor sie,und der Hund sprang
auf den Räuberhauptmann und hielt ihn fest.
Die Katze verlangte mit ihrer nun auch menschlichen Stimme, daß die Räuber das Rauben
und Stehlen beenden und endlich ARBEITEN sollten.
Weil der Hund knurrend neben dem Räuberhauptmann
hockte, versprach dieser ängstlich,dafür zu sorgen. Erst dann durften die Räuber fort. Die
weise Frau schickte ab nun regelmäßig kluge Vögel
in den Ort,in dem nun die Räuber waren. Die
Vögel berichteten ihr und den vier Tieren,daß
die Räuber jetzt tatsächlich arbeiteten. Die Magd
und der Knecht wurden von der Katze abgeleckt und
vom Hund abgeschlabbert und zogen in die Hütte
ein.
Nun kam die zweite wichtige Aufgabe,das Vertreiben
des gierigen und grausamen Königs. Das taten
die vier Tiere sehr energisch gemeinsam. Seine
schöne Tochter,die Prinzessin,wurde nun Königin
und sorgte liebevoll für Gerechtigkeit und auch
dafür,daß die Mitglieder der 2.Räuberbande,die
ihr dafür sehr dankbar waren,alle gute Arbeit
bekamen und somit keine Räuber mehr sein mußten.
Nun hatten also der Esel,der Hund,die Katze und
der Hahn ihre wichtigen Aufgaben erledigt und
konnten sich in ihrer Weise von der Magd,dem Knecht und der weisen Frau,die fortan bei dem
Liebespaar lebte,verabschieden. Sie zogen nach
Bremen,wo es noch heute ein Denkmal von ihnen
gibt,und wurden zu den »Bremer Stadtmusikanten«.
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