Es ist sehr seltsam von »Morgen« zu sprechen, weil es doch weitreichend bekannt ist, dass es in der Stadt nur einen einzigen Tag gibt, der in einer Endlosschleife läuft. Ein Tag, der nicht beginnt und nicht endet. Manchmal hat dieser Tag komische Launen oder lässt sich einfach gehen, es wird dann heller, dunkler, kälter, wärmer, aber im Grunde es der selbe Tag, der sich ewig in verschieden großen Kreisen quält. Aus einem unerfindlichen Grund, setzt man dann aber Grenzen, man benennt die Launen, man sagt: »Ein neuer Tag«, man weist diesen erfundenen Grenzen, zu allem Überfluss noch Wörter und Zahlen zu. Sie bedingen auch nicht mehr den Tag, sondern umgekehrt. Ein Dilemma. Ob sich der Tag dessen bewusst ist ? Ob er irgendwann aufhört sich zu quälen ? Und was passiert dann mit den vielen »neuen Tagen« ?
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