Montags

am montag morgen scheint die welt noch in ordnung. man sieht die sonne langsam wie eine große rot-goldene scheibe fern über dem horizont hoch ans firmament steigen. die natur erwacht aus ihrem allnächtlichen schlaf und füllt die umwelt wieder mit lauten, lebendigen und teilweise wirren geräuschen. tiere der spezies mensch werden allmählich aktiv und begeben sich maschinen gleich zurück in ihren streng monotonen alltagstrott, aus dem sie nur durch rente oder sozialverträgliches frühableben befreit werden können. nach und nach öffnen läden. die müllabfuhr beginnt ihre fahrt entlang der betonsiedlungen und sammelt wohlstandsdreck ein, der wiederum an arme länder als west-import verkauft wird. briefträger versorgen die bürger und pseudobürger und alle anderen mit einer sich im aussterben begriffenen kommunikationsform. durch das soziale netz gerutschte rennen der müllabfuhr nach um eventuell noch essbares zu ergattern. brot für die welt, aber die wurst bleibt hier!