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Ulf schrieb am 25.7. 2006 um 13:26:30 Uhr über

messer

Mein Name ist Ulf. Ich muss eine schaurige Geschichte aus meinem Leben nun erzählen, denn ich komme nicht umhin, auf solchem Wege meine Seele von diesen furchtbaren Vorgängen zu entlasten.
Es war vor einigen Jahren, als ich einmal, wie ich dies des öfteren tat, an der geöffneten Türe der Küche meiner Wohnung vorbeilief. Aber just dieses mal hörte ich eine helle Fistelstimme.
»Ulf, Ulf, hier bin ich, hier bin ich!«. Ich war in höchstem Maße verwundert. »Ulf, Uuuulf! Hier bin ich, auf dem Küchentisch!«. Ich erschrak. War doch niemand außer mir in der Wohnung! Ich ging in die Küche. »Uuuulf, Uuuulf, hihihi, hier bin ich, auf dem Küchentisch, siehst du nicht wie ich funkele und blitze?«. Ich sah auf den Tisch und erschrak. Ein silbermetallenes Buttermesser lag dort und glänzte im Schein der einfallenden Abendsonne. »Ich bin es Ulf, ich bin es, das liebe Messer, ich bin dein Freund
Ich erstarrte. »Nein, Ulf, du bist nicht verrückt, ich bin das liebe Messerli, ich bin gütig und wahrhaft, NIMM MICH, NIMM MICH AN DICH, LASS MICH BEI DIR SEIN, FÜHRE MICH ÜBERALL HIN MIT, ICH LIEBE DICH!«. Kalter Schweiß rann mir von der Stirn. Ich trat einen Schritt vor und betrachtete das Messer während es versonnen kicherte, ich streckte meine Hand aus, nahm es vorsichtig auf und hielt es auf Augenhöhe. »Hihihihi, Ulf, ich bin das liebe Messer, nimm mich an dich, liebkose mich!«. Plötzlich gab es etwas wie eine elektrische Entladung in meinem Kopf, ein dumpfer knall, der vom Zentrum meines Gehirns nach außen zu rollen schien. Ich mußte mich setzen, kam aber nach kurzer Zeit wieder zu mir. Das Messer lachte mich an. Ich schob es vorsichtig in meine Hosentasche.

Von nun an trug ich das Messer immer mit mir, wohin ich auch ging. Ich berührte es sanft, und es kicherte oft. Ich saß mit ihm im Park und wir redeten miteinander. Doch manchmal kam es auch vor, daß es in großen Zorn geriet. Dann schäumte und schrie es aus Leibeskräften. »Uuuuulf, UUUUULF, nimm mich und STICH, STICH, STICH, ramme mich in diese alte Frau, in dieses Kind, in den alten Mann, DU MUSST STECHEN, ZUSTECHEN, STECHEN, TU ES MIR ZU LIEBE, DEM LIEBEN MESSERLI ZU LIEBE, AAAAAARRRRGH, STICHSTICHSTICH!!!« Das brachte mich manches Mal in große Bedrängnis. Ich redete ihm oft gut zu, daß es so etwas nicht sagen sollte, da sich solches ja aufs gröblichste nicht schickt und mich hinter Schloss und Riegel bringen könnte, aber es half nicht. Eines Tages kam das Messer auf eine bizarre Idee: »Ulf! Ich habe es mir lange überlegt, aber das wird so nichts mit uns. Nimm das Klebeband, und klebe mich an deinen Kopf, so daß ich nach der Art einer Indianerfedel mit der Spitze in die Höhe rage, so kann ich Botschaften von den Toten empfangen und sie dir in deinen Kopf übertragen!«. Ich tat wie mir geheißen, und ging ab da mit einem angeklebten Messer am Kopf umher. Müßig zu erwähnen, daß ich bald meinen Arbeitsplatz verlor. Danach wurde alles furchtbar.


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