Nahe am Stadtrand von Berlin, tief im Osten zwischen Blankenburg und Karow, Alt Blankenburg 33, versteckt sich ein Denkmal, ein Wallfahrtsort der innigsten Mensch-Tier-Symbiose, der im Bewußtsein der täglich vom gemeinen Berliner Zuhälter mit seinen Beißhunden traktierten Bürger den längst nicht gebührenden Platz einnimmt, obwohl 1992 ins Guinnness-Buch der Rekorde aufgenommen: »Wir bestätigen, daß das Ehepaar Margarete und Gerhard Laske in Berlin-Blankenburg den Rekord ,Gründung und Aufbau eines Hundemuseums` aufgestellt hat.« Das liest sich so merkwürdig unbeholfen, unfreiwillig komisch, beinahe schon liebenswert, wie es ist. Zumal: Das ist kein Höher-schneller-weiter-mehr-Rekord, sondern das Berliner Hundemuseum ist das einzige seiner Art. Das alte Gesindehaus eines noch älteren Bauernhofes, ohne Heizung, Wasser und Toilette, hundekalt noch jetzt während der ersten sommerwarmen Tage des Jahres, birgt eine unüberschaubare Fülle von Hundedevotionalien. Ein Ort, der bis zum letzten Quadratzentimeter ausgenutzt ist, und sollte je ein freies Plätzchen in einer Vitrine oder an der Wand den Eindruck erweckt haben, der Hund wäre nicht imstande, das ganze Leben zu füllen, so wurde aus einer Frauenzeitschrift schnell das Bild von Thomas Fritsch mit seinem handgenudelten Pinscher ausgerissen und darübergedeckt. Alles in Eigenleistung.
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