Wer fährt so früh durch Nebel und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind.
Er hat die Tochter fest angeschnallt,
das ist auch gut so, für den Fall, dass es knallt.
Meine Tochter, was birgst du so bang dein Gesicht? --
Mein Vater, ich mag »zum Arzt Gehen« nicht.
Zum Arzt, mit Kittel, Spritz' und Skalpell. --
Meine Tochter, eine Vorsorge ist doch easy und schnell.
"Du liebes Kind komm geh mit mir!
Gar schöne Untersuchungen mach ich mit Dir.
Manch bunter Sehtest hängt an der Wand,
Die Assistentin beim Bluttest, die ist sehr gewandt."
Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was der Arzt mir hier leise verspricht? --
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
Die Untersuchungen schon fast zu Ende sind. --
"Willst, Prinzessin, Du mal Töpfchen gehen?
Das Labor für den Urintest wartet schon schön.
Meine MTAs führen den täglichen Reihn,
sie wiegen und messen Dich und tragen das ein."
Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
der große Bluttest am düstern Ort? --
Meine Tochter, meine Tochter ich seh' es genau:
Zentrifugiert erscheint das Blut nunmal grau. --
"Ich höre Dich ab, jetzt bitte mal husten;
Und danach bitte kräftig ins Spirometer pusten."
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Der Arzt hat Druck auf die Stirnhöhlen getan. --
Dem Vater grauset's, er fährt nach Hause geschwind,
zusammen mit dem immer noch ächzenden Kind,
Er liest den Bericht mit Mühe und Not;
mit dem Kind ist gottseidank alles im Lot.
|