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mod schrieb am 9.1. 2003 um 21:10:18 Uhr über

mauthausen


Die Errichtung des Konzentrationslagers Mauthausen durch die SS erfolgte im August 1938, fünf Monate nach dem »Anschluß« Österreichs an das Deutsche Reich.


Der Grund für die Wahl Mauthausens als Standort eines Konzentrationslagers waren die sich dort befindenden Granitsteinbrüche. Die SS eigene Firma DEST sollte die Steinbrüche erwerben und wirtschaftlich nutzen. Der zu erwartende Bedarf an Granitsteinen für die von Adolf Hitler geplanten Großbauten in den einzelnen »Führerstädten« wie z. B. Linz, das zur Kunst- und Kulturmetropole ausgebaut werden sollte, versprach riesige Gewinne. Die KZ-Häftlinge konnten als billige Arbeitskräfte im Steinbruch eingesetzt werden.


Das Konzentrationslager erfüllte für die SS zwei Funktionen: die Bekämpfung des politisch-ideologischen Gegners, indem man ihn einsperrte, schikanierte, quälte, nach Belieben töten konnte (und damit auch nach außen hin Schrecken verbreitete) und die maximale Ausbeutung seiner Arbeitskraft. Die Vernichtung des »Gegners« stand jedoch zumindest bis zum Jahr 1943 immer im Vordergrund.


Mauthausen, als einziges KZ als Lager der Stufe III klassifiziert, wurde zu einem der gefürchtetsten Konzentrationslager. Die Häftlinge mußten in der Anfangszeit des Lagers unter unmenschlichen Bedingungen beim Lageraufbau und im Steinbruch arbeiten. Schikanen, Mißhandlungen, Terrorstrafen, Hunger, Krankheit und die Allgegenwart des Todes bestimmten den »Alltag«. Das Töten wurde in Mauthausen auf vielfältige Weise praktiziert: Die SS erschlug, erhängte, erschoß, ließ arbeitsunfähige und kranke Häftlinge erfrieren, verhungern oder tötete sie durch Herzinjektionen oder Giftgas.


Auf Grund der verstärkten Rüstungsbemühungen und der Verlagerung der Rüstungsindustrie in unterirdische Anlagen, kam es ab dem Jahr 1943 zu einer Funktionserweiterung des Konzentrationslagers Mauthausen. Die Mehrzahl der Häftlinge wurde nun zum Arbeitseinsatz in Rüstungsbetrieben herangezogen. In der Folge entstanden neben dem Hauptlager in Mauthausen zahlreiche Nebenlager, die zumeist an Industriebetriebe angeschlossen waren.



Nach der Befreiung, Photo: Dr. William Alston Jr., courtesy of the United States Holocaust Memorial Museum


Insgesamt ungefähr 200.000 Menschen verschiedenster Nationalität wurden entweder auf Grund ihrer politischen Tätigkeit, ihrer kriminellen Vorstrafen, ihrer religiösen Überzeugung, ihrer Homosexualität, aus »rassischen« Gründen oder als Kriegsgefangene nach Mauthausen verbracht. Ungefähr die Hälfte dieser Menschen wurde hier ermordet oder starb an den Folgen der Haft.



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Die ersten Frauen, die in das KZ Mauthausen verbracht wurden, waren vier jugoslawische Staatsbürgerinnen, angeblich Partisaninnen. Sie wurden anläßlich des Geburtstages von Adolf Hitler am 20.4.1942 zusammen mit 46 männlichen Häftlingen erschossen.


Im Juni 1942 kamen aus dem KZ Ravensbrück 10 weibliche Häftlinge an, die als Zwangsprostituierte im Mauthausener Häftlingsbordell »Bordelldienst« leisten mußten.


Im Oktober 1942 traf im Hauptlager ein Transport mit 135 tschechischen Frauen ein, 133 von ihnen, im Alter zwischen 13 und 66 Jahren, wurden am 24.10.1942 in der Mauthausener Gaskammer erstickt, die anderen beiden erschossen.


Bis zur Gründung des »Frauenkonzentrationslagers Mauthausen« am 15.9.1944 wurden weibliche Häftlinge nach Mauthausen nur dann eingewiesen, wenn sie hier exekutiert oder von hier aus in andere Konzentrationslager überstellt werden sollten.


Mit der Gründung des »Frauenkonzentrationslagers Mauthausen« wurde für weibliche Häftlinge auch eine eigene Nummernserie eingeführt. Im Hauptlager waren die Frauen in den Baracken 16 bis 18, darüberhinaus in Baracken im Steinbruch »Wiener Graben« und in den Baracken 9 und 10 des Krankenlagers untergebracht.

Im Nebenlager St. Lambrecht in der Steiermark wurden weibliche Häftlige bei Aufforstungsarbeiten und in der Küche, im Nebenlager Mittersill in Salzburg bei Reinigungsarbeiten eingesetzt. Im Nebenlager Hirtenberg arbeiteten die Frauen in einer Munitionsfabrik, im Nebenlager Lenzing in der Fabrik der »Zellwolle Lenzing AG«. Im Nebenlager Amstetten wurden weibliche Häftlinge zu Reparaturarbeiten im Bahnhofsbereich herangezogen.


Ab dem Herbst 1944 kamen tausende Frauen mit Evakuierungstransporten u.a. aus dem Konzentrationslager Auschwitz in Mauthausen an. Allein aus dem KZ Groß Rosen kamen im Winter 1945 ungefähr 3000 Frauen nach Mauthausen, die dann in das KZ Bergen Belsen weitertransportiert wurden. Am 7.3.1945 kam aus dem KZ Ravensbrück ein Transport mit ungefähr 2000 Frauen ins Lager Mauthausen.


Ende April 1945 wurden ungefähr 2200 Frauen aus dem KZ Flossenbürg, Nebenlager Venusberg, nach Mauthausen evakuiert. Über 2000 Frauen sollen auf dem Transport gestorben oder ermordet worden sein, in Mauthausen trafen nur ungefähr 120 bis 200 von ihnen ein.



Weibliche Häftlinge, für die die Befreiung zu spät kam, Aufnahme Mai 1945

Insgesamt ungefähr 8500 Frauen waren zwischen 1942 und der Befreiung des Lagers am 5.5.1945 in Mauthausen interniert.

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http://www.mauthausen-memorial.gv.at/Geschichte/f.Geschichte.html


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