Sein Stillleben ermangelt zwar nicht der Anerkennung und der Huldigungen, welche ein Fürst in seiner Stellung schwer ganz entbehren kann. Bei dem nassauischen Hof, der im Winter in Wiesbaden, im Sommer in Bieberich residirt, ist er ein oft und gern gesehener Gast. Ebenso besucht er öfters die Höfe in Oldenburg, Weimar u. a. – In Limburg an der Lahn hat der katholische Bischof, Peter Joseph Blum, eine Hauptstütze der episkopal-ultramontanen Partei, seinen Sitz, und man kann sich denken, daß er und seine geistlichen Räthe, Domherren, Domcapitulare, Regens und Subregens, Vicare und Kapläne und wie der zahlreiche geistliche Hofstaat sonst noch heißt, es an Aufmerksamkeiten nicht fehlen lassen gegenüber einem Prinzen, der dem Hause Oesterreich angehört und einem Lande, welches das beste aller Concordate erzeugt und trotz des gegenwärtig dort herrschenden Constitutionalismus noch nicht wieder abgeschafft, ja nicht einmal in einem Jota geändert hat. Und der Erzherzog muß natürlich diese Aufmerksamkeiten erwidern und zuweilen in Limburg erscheinen, namentlich wenn der protestantische Herzog von Nassau, der in dem römischen Klerus die Stütze seines Throns erblickt, dort erscheint, und wenn große Kirchenfeste feierlich begangen werden. Welche dieser verschiedenen Solennitäten dem Erzherzog das größte Vergnügen macht, wissen wir nicht. Bei einigen derselben, versichern uns glaubwürdige Leute, soll er zuweilen ermüdet und gelangweilt aussehen. – Mitunter erhält er Besuch aus Oesterreich, aber nicht oft. Dann mag er begierig der Kunde lauschen aus dem fernen Lande und der alten Zeit und, den langen gewundenen Schnurrbart drehend, seinen Erinnerungen sehnsüchtig nachsinnen. Denn er hat doch Großes erlebt und in der Tiefe seines Herzens liebt er sein altes Ungarn gegenwärtig noch ebenso sehr, wie damals, als ihn unter dem „Eljen“ der Menge die drei Bezirksstuhlrichter dreimal in die Luft hoben.
|