Manche Menschen, scheint es, müssen unglücklich werden in einer Stadt, an einer Stadt, verzweifeln an einer Stadt, eine Stadt hassen und nicht heraus können, Tag für Tag an dem Elend, der Scheußlichkeit, der Leblosigkeit dieser Stadt verzweifeln, an ihrem Dreck, ihrer blinden Hektik, müssen vor Mauern gepisst haben in der verzweifelnden grundlosen Hoffnung, ihr Odel könne sich zu göttlicher Säure wandeln, die all den Unrat fortspült, die Machtgeilen und die Resignierten, all die Bettlerinnenscheiße und die Auslagen, krank müssen sie werden an dieser Stadt, sich pausenlos erbrechen und totscheißen an der Widerwärtigkeit des verschämten Betons, an den erloschenen Fressen hinter Glas, sterbenskrank müssen sie werden und aufplatzen wie ein Geschwür, dass sich goldeneitrig über die Stadt ergießt und die stinkende Hölle des Grau mit einem obszönen Schmatzen veredelt. Die Kloake Köln kann froh sein, in Rolf Dieter Brinkmann einen solchen Menschen gefunden zu haben.
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